Sa. 4.2.23 22 Uhr: "Young Soul Rebels"

Young Soul Rebels

Isaac Julien; GB 1991; 105 Min.; OmU; Digital

Im Rahmen des BLACK HISTORY MONTH blicken wir mit Young Soul Rebels auf verschiedene Underground – Bewegungen im London der ausklingenden 1970er.

London 1977: Mit ‚God shave the Queen‘ gratulieren die Sex Pistols Elisabeth II. zum 25-jährigen Dienst­jubiläum. Caz und Chris hin­gegen – einer schwul, einer he­te­ro, beide nicht „weiß“ – stören das royalistische Gefeiere mit groo­vi­gem Funk aus ihrem Piratensender. Da wird TJ, ein Freund der beiden, er­mor­det aufgefunden. Die Schwarze Community verdächtigt die „National Front“, während die Polizei den Schwarzen Chris für den Täter hält…

Mit viel Sinn für Zeitkolorit erzählt 1991 der englische Regisseur Isaac Ju­lien einen Krimi als Coming-of-Age-Drama über eine konfliktreiche Liebes­­geschichte zwischen einem Soulboy und einem Punk im Milieu der ex­plo­dierenden Punk­welle und der schwarzen P-Funk-Gegenbewegung und gibt ein deutliches Statement zur politischen Situation in einem Land, in dem Rassismus und Homophobie zum Alltag gehören.

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Sa. 7.4.18 22 Uhr: "Nicht der Homosexuelle ist pervers…"

Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt Rosa von Praunheim; D 1970; 67Min; DF; Digital Der Film entstand als Auftragsarbeit für den West­deutschen Rundfunk und behandelt das damalige Leben vieler Schwuler Anfang der 1970er in der Subkultur und die daraus zu ziehenden Konsequenzen. Praunheims Attacken richten sich nicht gegen fremde Unterdrücker, sondern gegen das eigene Lager. Die These: Die schlechte Situation, in der sie lebten, sei hausgemacht. Tenor des Films ist, dass Schwule ihre unmäßige Angst überwinden und aus ihren Verstecken kommen sollen, um solidarisch und kämpferisch miteinander für eine bessere, gleich­berech­tigte Zukunft anzutreten. Dadurch wurde er zum Auslöser für die Entstehung der modernen deutschen und schweizerischen Schwulenbewegung. Verwirrung, Empörung, Bestürzung im Schwulenlager war die Folge, aber auch Bewegung, Aktion, coming out und Solidarität. Die Aufführung des Films im deutschen Fernsehen wurde zum Skandal. Der WDR war 1972 der einzige Sender, der den Film in seinem 3. Programm ausstrahlte. Die vorgesehene parallele Aufführung beim ARD wurde kurzfristig abgesagt. Die ARD strahlte den Film ein Jahr später aus, Bayern schaltete sich daraufhin aus dem Programm aus. Vorfilm: ROSA ARBEITER AUF GOLDENER STRASSE. 2.Teil; Rosa von Praunheim, BRD 1968, 11Min.; dig [caption id="attachment_1551" align="alignleft" width="300"] BILD:WDR[/caption]]]>

Sa. 07.05. 22h “Taxi zum Klo”

Taxi zum Klo Frank Ripploh, D 1980, 95Min, FSK: 16 Eine authentische Liebesgeschichte zwischen zwei Män­nern. Frank ist Lehrer, Bernd arbeitet in einem Kino. Bernds Zu­kunfts­traum ist das ru­hi­ge Leben zu zweit, mit Blumen­topf und Bauern­hof. Frank braucht das Aben­teu­er, die Sehnsucht, die Er­fahrung von Grenzen. Frank ist Tag und Nacht in Berlin unterwegs, immer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer. Er holt sich seine Kerle von der Klappe, aus der Männersauna, der Nacht der Großstadt. Bernd ist verzweifelt. Er bekocht Frank, wäscht ihm die Socken, bekommt aber nicht, wonach er sich sehnt: Franks Treue. Auf einem verschrobenen Tuntenball kommt es zur Eskalation … Taxi zum Klo ist ein Film, wie er schwuler nicht sein könnte, aus der Zeit vor AIDS. Ein Kultfilm – zur Neubetrachtung nach 3 Jahrzehnten als bisher unveröffentlichte, ungekürzte „Directors Cut“ Version! [gallery link="file" orderby="rand"]]]>

Sa. 5.2. 22h “Pink Narcissus”

Pink Narcissus James Bidgood,  USA 1971,  71 Min.   Pink Narcissus ist eine Collage aus narziss­tischen Phantasien eines hüb­schen jungen Mannes, gefilmt in einer Ästhetik, die wir heute mit Pierre et Gilles verbinden würden, die ihrer­seits Anregungen aus Bidgoods Arbeit gezogen haben. Pink Narcissus zelebriert die Schön­heit des männlichen Körpers. Der be­gehrenswerte Narziss entführt in eine obsessiv-erotische Traumwelt, mal als Torero, mal als römi­scher Sklave, als Stricher oder verliebter Drauf­gänger. Schwuler Pop. [gallery link="file" orderby="ID"] Von 1963 bis1970 arbeitete James Bid­good in seiner zum Filmstudio um­funktionierten Wohnung an diesem Kult-Klassiker, der 1999 im Museum of Modern Art als „Meis­terwerk des kitschy glitz“ gewürdigt wurde und Künstler wie Andy Warhol, David LaChapelle oder Pierre et Gilles beeinflusste. Mit VORFILM]]>

Sa. 08.1. 22h “Faustrecht der Freiheit”

ACHTUNG: 2. Samstag im Monat Faustrecht der Freiheit BRD 1974, 118 Min., Regie: Rainer Werner Fassbinder Hinter dieser schwulen Liebesgeschichte aus den Siebzigern lässt Fassbinder eine böse Parabel über die Ausbeutung von Lebenslust, Lebensenergie und Arbeitskraft erscheinen. Sarkastisch dekuvriert und parodiert er die heuchlerischen Rituale bürgerlicher Wohlanständigkeit. Was als satirisch zugespitzte Komödie einer Freundschaft beginnt, wendet sich zum Melodram mit tragischem Ausgang. An sich selbst in der Hauptrolle macht Fassbinder die Probe aufs Exempel und geht den Weg eines Menschen durch die Stadien der Täuschung, der Manipulation und des Missbrauchs von Gefühlen bis in den Untergang. ]]>