Fr, 30.7.21, 21 Uhr: "Future 3" Open-Air-Kino vor Haus 3

Future 3

Faraz Shariat, D 2020, 92 Min., digital, Deutsch & Farsi mit deutschen Untertiteln

Eine Veranstaltung des Haus 3 mit dem B-Movie.

Wir präsentieren den Film.

HAUS DREI, Hospitalstr. 107, 22767 Hamburg-Altona

Anmeldung hier über das Haus 3

Parvis wächst als Kind der Millenial-Generation im komfortablen Wohlstand  seiner eingewanderten iranischen Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Popkultur, Grindr-Dates und Raves zu entziehen. Nach einem Ladendiebstahl leistet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete. Dort trifft er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon. Zwischen ihnen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung, die zunehmend von dem Bewusstsein geprägt ist, dass ihre Zukunft in Deutschland ungleich ist.

Gespickt mit Popreferenzen erzählt Futur Drei auf sensible und kraftvolle Art, eine Geschichte von Fremdheit und Identität, von Liebe und Freundschaft.

Es wird Sitzplätze geben. Auf allen Verkehrswegen besteht med. Maskenpflicht.

Für die Veranstaltung müsst ihr euch vorab registrieren und bekommt dafür ein kostenloses Online-Ticket. Dieses bringt ihr bitte zur Veranstaltung mit.

Bitte beachtet, dass sich die Bedingungen zur Durchführung der Veranstaltung verändern können und informiert euch bitte auf der Website des Haus 3 darüber.

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Sa, 03.10.20, 22 Uhr: „Phoenix“

Das B-Movie ist mit neuer Lüftung und Sicherheitskonzept wieder geöffnet. Informationen dazu finden sich auf der Website des B-Movie.

Bitte reserviert auf der Website des B-Movies gemeinsam Karten und nicht einzeln, wenn ihr zusammensitzen wollt. Denn so sehen wir früher, wie viele Menschen in den Saal können. Bitte reserviert frühzeitig! Wenn die Vorstellung ausverkauft ist, schickt uns bitte eine Mail, damit wir über einen zusätzlichen Termin nachdenken können.

Christian Petzold, D 2014, 98 min.; DF

Nach dem Ende des II. Weltkrieges wird die Sängerin Nelly (Nina Hoss), die als Jüdin im KZ Auschwitz war und überlebt hat, von ihrer Freundin Lene (Nina Kunzendorf) in ihre Heimatstadt zurückgebracht. Ihr Gesicht muss wegen ihrer Verletzungen chirurgisch „rekonstruiert“ werden, so dass sie verändert aussieht. Außer Lene weiß niemand, dass Nelly überlebt hat, vor allem nicht ihr Ex-Mann, der Pianist Johnny (Ronald Zehrfeld). Obwohl er sie vermutlich an die Nazis verraten hat, will Nelly ihn wiedersehen. Doch Johnny, fest überzeugt, dass seine Ex-Frau tot ist, erkennt sie nicht. Stattdessen macht er ihr ein Angebot: Da sie seiner „verstorbenen“ Frau so täuschend ähnlichsieht, soll sie deren Platz einnehmen und die KZ-Heimkehrerin spielen. Auf diese Weise will er an das Vermögen seiner tot geglaubten Frau gelangen. Lene wünscht sich hingegen, mit Nelly in Palästina ein neues Leben zu beginnen.

Christian Petzold zeigt in „Phoenix“ nachdrücklich den Umgang der deutschen Nachkriegsgesellschaft mit den Verbrechen der NS-Zeit: die völlige Ignoranz. Als Lene Johnny fragt, was sie denn sagen solle, wenn sie nach Auschwitz gefragt werde, antwortet er: „Ich verspreche Ihnen, niemand wird danach fragen.“ Allgemein steht die Frage nach Brüchen von Identitäten im Mittelpunkt des Filmes.

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Sa, 1.4.17, 22 Uhr: "Der Einstein des Sex"

Der Einstein des Sex – Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld

Rosa von Praunheim, D, 1999, 100 min.


Rosa von Praunheim erzählt die Geschichte des Arztes, Sexualforschers und Pioniers der Homo­s­exuel­len-Bewe­gung Magnus Hirschfeld (1868-1935) als Spielfilm. Hirschfelds Biographie ist dabei selbstverständlich in die deutsche Geschichte und die Geschichte der Homo­sexuel­len-Bewegung einge­bettet. Zentrale Aspekte der Biogra­phie wie des Films sind die Arbeit des Wissenschaftlich-humanitären Komitees als erster Homosexuellen-Organisation der Welt sowie der Kampf gegen den Paragraphen 175 mit dem männliche Homosexualität kriminalisiert wurde.

Rosa von Praunheim hat mit einer hochkarätigen Besetzung – Meret Becker, Ben Becker, Otto Sander Kai Schumann, Wolfgang Völz, Friedel von Wangenheim – eine liebevolle Hommage geschaffen, die in Teilen etwas zu unkritisch ausgefallen ist.

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Sa, 4.2.17, 22 Uhr: "Anders als die Andern"

„Anders als die Andern” Richard Oswald, Deutschland 1919, Fragment, 51 min., Stummfilm mit Musik, & „Zusatzmaterial“ Die Novemberrevolution von 1918 bereitete mit dem Kaiserreich auch der Zensur ein Ende. Auch Homosexuelle machten sich die neuen Freiräume zunutze: Unter anderem wurde im Sommer 1919 mit Richard Oswalds „Anders als die Andern“ der Film als neues aufstrebendes Medium genutzt, um die Bevölkerung über Homo­sexua­li­tät aufzuklären. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Erpressungsfall mit fatalen Folgen für den erpressten Mann (Conrad Veidt). Der Film illustriert die Bedrohung von Männern, die mit Männern Sex haben, durch den § 175 des Strafgesetzbuches und die gesellschaftliche Ächtung. Der Sexual­wissen­schaft­ler Magnus Hirschfeld, der Pionier der Homosexuellenbewegung des Kaiserreiches, trat im Film selbst als Experte auf. Der Film war Rechten ein Dorn im Auge und fiel schnell der wiedereingeführten Zensur zum Opfer. Vorführungen wurden in mehreren Städten von Rechtsradikalen gestört. https://youtu.be/11bYYqkTiRs anders1 anders2 anders3 Anders-als-die-andern_01 Anders_als_die_Andern_Logo_001.svg  ]]>

Sa, 5.11.16 22 Uhr: "Klänge des Verschweigens"

Klänge des Verschweigen Klaus Stanjek, D 2012, 90 min. Der Dokumentarfilmer Klaus Stanjek versucht die Biographie seines Lieblingsonkels Willi Heckmann während der NS-Zeit zu beleuchten. Dem erfolgreichen Sänger und Pianisten wurde sein bisexuelles Begehren in der Zeit der verschärften Homo­sexu­el­len­verfolgung (1936-1938) zum Verhängnis. Nach Denunziation und Verhaftung wurde er (unter bisher ungeklärten Umständen) 1937 ins KZ Dachau deportiert, später von da ins KZ Maut­hausen. Trotz der extrem harten Umstände (lang­jährige Arbeit im Steinbruch, Bunkerhaft, Rosa-Winkel-Kennzeichnung) konnte er das KZ über­leben. In seiner Familie regierte das Gesetz des Schweigens. Eine Reihe von Familien­dynamiken verhinderten bis zu Heckmanns 90. Geburtstag das offene Gespräch über sein Schicksal. Mit viel Sachverstand und Liebe zeichnet Stanjek ein Porträt seines Onkels, dokumentiert die eigene Spurensuche  und beschreibt den Akt der Offenlegung innerhalb der Familie, ohne bloß­zustellen. kdv01 kdv09 kdv08 kdv07 kdv06 kdv05 kdv04 kdv03 kdv02   https://youtu.be/ZmHsl28cQ5Y]]>

Sa. 3.10. 22h "Bent"

Mick Jagger is GretaMax genießt das dekadente schwule Nachtleben im Berlin der Dreißiger in vollen Zügen. Nach dem Röhm-Putsch wollen Max und sein Liebhaber Rudy nach Amsterdam fliehen, doch sie werden geschnappt und nach Dachau deportiert. Mit den Schrecken des Lagers konfrontiert, verändert sich Max zwangsläufig radikal. Er verleugnet seine Homosexualität und ordnet sich allen Anordnungen der Gestapo unter, selbst als es um die Ermordung Rudys geht. Nur die Freundschaft mit dem Mitgefangenen Horst hält ihn für eine Zeit lang am Leben. filmBent Dank hervorragender Schauspieler bis in die Nebenrollen, einer ausgefeilten Kameraführung und Lichtästhetik sowie der packenden, unmittelbar wirkenden Geschichte ist dies kein Requiem und auch keine pathetische Trauerarbeit. Martin Sherman gelang es, mit dem Bühnenstück „Bent“ das Thema der Verfolgung Homosexueller in der Zeit des Nationalsozialismus eindringlich darzustellen. Regisseur Sean Mathias hat sich an die Leinwandadaption des Erfolgsstückes gewagt und konnte dafür bekannte Stars wie Sir Ian McKellen und Mick Jagger gewinnen. „Bent“ ist ein eindringlicher Film, der mit starken Schauspielern und einer fesselnden Geschichte für Menschlichkeit plädiert. Gleichzeitig stellt der Film auch Fragen an den Zuschauer: Wie weit würden wir gehen, um zu überleben? Rezensionen: digitalvd.de, Jungle World, epd.]]>