Sa. 4.11. 21:30 Uhr "Lebewohl, meine Konkubine"

Lebewohl, meine Konkubine Chen Kaige, China / Hongkong / Taiwan1993, 171 Minuten, OmU Der Film erzählt die Geschichte zweier chinesischer Männer in der Zeit von 1925 bis 1977 in Peking. Inmitten der politischen Veränderungen steht die Pekingoper wie ein Fels in der Brandung. Die beiden Knaben Cheng Dieyi („Douzi“ – Stein) und Duan Xiaolou („Shitou“ – Bohne) werden an der wichtigen, aber sadistisch den Einzelnen gewaltsam unterwerfenden Schule von Meister Guan zu Sängern der traditionsreichen Pekingoper ausgebildet. Der sensible Cheng entwickelt sich zum Stardarsteller weiblicher Rollen. Besonders erfolgreich tritt er zusammen mit dem lebenslustigen und opportunistischen Duan in einer Oper aus dem 18. Jahrhundert auf, in der Geschichte des Suizids eines chinesischen Kaisers und seiner Konkubine. Heimlich liebt Cheng seinen Bühnenpartner. Der aber heiratet die Konkubine Juxian. Ihr persönliches Schicksal wird von zentralen historischen Ereignissen in China gesäumt. Sie erleben die Besetzung durch Japan sowie die Befreiung von der Armee des asiatischen Gegners, nehmen den Aufstieg Maos war und müssen mit der Kulturrevolution zurecht kommen. Die drei Protagonisten leiden unter den repressiven Verhältnissen an der Oper und in der Gesellschaft, die auch ihre Freundschaft zerstören.

Der Regisseur Chen Kaige, Jahrgang 1952, hat mit „Lebewohl, meine Konkubine“ seine eigene Abrechnung und Versöhnung mit der chinesischen Geschichte inszeniert. Während der Kulturrevolution hatte er seinen Vater Chen Huaiai denunziert, der ebenfalls als Filmregisseur arbeitete. Zwischen 1969 und 1976 war er in eine Kautschukplantage und später in die Armee verbannt. 1978 konnte er in die Beijinger Filmschule eintreten und neben Zhang Yimou zum Hauptvertreter der „Fünften“ Regie-Generation werden. Seine international erfolgreiche Arbeit schützte ihn nicht vor der Zensur im eigenen Land. „Lebewohl, meine Konkubine“ konnte Kaige nur realisieren, weil er Gelder in Taiwan und Hongkong auftrieb und in Taiwan drehte. Dort wurde der Film dann allerdings genauso verboten wie in der Volksrepublik, weil er das Thema der Homosexualität anschlägt. Und das ist in beiden chinesischen Staaten mit strengstem Tabu belegt. (Herbert Heinzelmann auf kinofenster.de)
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Sa. 04.06. 22h “Caravaggio”

CARAVAGGIO Derek Jarman, UK 1986, 93Min, OmU, FSK: 12 Derek Jarmans Klassiker des europäischen Kinos ist die Verfilmung des wilden Lebens des Renaissance-Malers Caravaggio (Nigel Terry). Berühmt als Schöpfer düsterer und erotischer Werke, die seinen reichen und mächtigen Auftraggebern und Gönnern nicht selten unheimlich waren – beargwöhnt wegen seines Umgangs mit Strichern und Tagelöhnern. Er lebt in einer Dreierbeziehung mit dem schönen Dieb Ranucchio (Sean Bean) und dessen Frau, der Prostituierten Lena (Tilda Swinton), zusammen, die auch für seine berühmtesten Bilder Modell stehen. Die menage-à-trois endet mit dem tragischen Tod Lenas und Caravaggio muss sein restliches Leben auf der Flucht verbringen. CARAVAGGIO, 1986 auf der Berlinale uraufgeführt und preisgekrönt, ist bis heute ein Meilenstein der schwulen Filmgeschichte und einer der wenigen wirklich adäquaten Filme über Kunst und Malerei.[gallery link="file" orderby="rand"]]]>

Sa. 5.2. 22h “Pink Narcissus”

Pink Narcissus James Bidgood,  USA 1971,  71 Min.   Pink Narcissus ist eine Collage aus narziss­tischen Phantasien eines hüb­schen jungen Mannes, gefilmt in einer Ästhetik, die wir heute mit Pierre et Gilles verbinden würden, die ihrer­seits Anregungen aus Bidgoods Arbeit gezogen haben. Pink Narcissus zelebriert die Schön­heit des männlichen Körpers. Der be­gehrenswerte Narziss entführt in eine obsessiv-erotische Traumwelt, mal als Torero, mal als römi­scher Sklave, als Stricher oder verliebter Drauf­gänger. Schwuler Pop. [gallery link="file" orderby="ID"] Von 1963 bis1970 arbeitete James Bid­good in seiner zum Filmstudio um­funktionierten Wohnung an diesem Kult-Klassiker, der 1999 im Museum of Modern Art als „Meis­terwerk des kitschy glitz“ gewürdigt wurde und Künstler wie Andy Warhol, David LaChapelle oder Pierre et Gilles beeinflusste. Mit VORFILM]]>