I killed my mother Xavier Dolan, Canada 2009, 96 min., FSK: 16, OmU Hubert entwickelt einen geradezu manischen Hass auf seine Mutter, ein Hass, der durchaus auch als Ventil lesbar ist für das anstehende, aber erfolgreich verdrängte Coming-out des 17-Jährigen. Hubert ringt mit diesem Hass, versucht ihn bewusst mit mustergültigem Verhalten in den Griff zu bekommen. Doch die zwiespältigen Gefühle brechen immer wieder aus ihm heraus. Die Mutter erfährt von der Homosexualität des Jungen schließlich ausgerechnet von der in jeder Hinsicht aufreizend libertinen Mutter von Huberts gleichaltrigem Geliebten Antonin Rimbaud (erklärtermaßen die Verschmelzung zweier Vorbilder des Regisseurs Dolans, der Schriftsteller Antonin Artaud und Arthur Rimbaud). Dieser Vertrauensbruch durch Verschweigen ist für die Mutter fast schmerzlicher als alle vorangegangenen Beschimpfungen und Nörgeleien des Sohnemanns zusammengenommen.[gallery link="file" orderby="rand"] ]]>
Schlagwort: Narzissmus
Sa. 5.2. 22h “Pink Narcissus”
Pink Narcissus James Bidgood, USA 1971, 71 Min. Pink Narcissus ist eine Collage aus narzisstischen Phantasien eines hübschen jungen Mannes, gefilmt in einer Ästhetik, die wir heute mit Pierre et Gilles verbinden würden, die ihrerseits Anregungen aus Bidgoods Arbeit gezogen haben. Pink Narcissus zelebriert die Schönheit des männlichen Körpers. Der begehrenswerte Narziss entführt in eine obsessiv-erotische Traumwelt, mal als Torero, mal als römischer Sklave, als Stricher oder verliebter Draufgänger. Schwuler Pop. [gallery link="file" orderby="ID"] Von 1963 bis1970 arbeitete James Bidgood in seiner zum Filmstudio umfunktionierten Wohnung an diesem Kult-Klassiker, der 1999 im Museum of Modern Art als „Meisterwerk des kitschy glitz“ gewürdigt wurde und Künstler wie Andy Warhol, David LaChapelle oder Pierre et Gilles beeinflusste. Mit VORFILM]]>