Sa. 02.12.23 22 Uhr: Théo & Hugo

Théo & Hugo – Paris 05:59

F 2016, 97 Min., OmU (?), FSK 16, Regie: Olivier Ducastel, Jaques Martineau, mit Geoffrey Couët und François Nambot)

Paris um 4:27 Uhr: Im tiefroten Licht eines Sexclubs begegnen sich Théo (Geoffrey Couët) und Hugo (François Nambot), sehen sich in die Augen, küssen sich, haben ekstatischen Sex. Gemeinsam verlassen sie im Morgengrauen den Club, laufen durch die fast menschenleeren Straßen der französischen Metropole und genießen den Moment. Théo gesteht, kein Kondom benutzt zu haben. Doch Hugo lebt seit langer Zeit mit HIV und so drängt er ihn zur Postexpositionsprophylaxe und begleitet ihn auf dem Weg zur Klinik.

Die Kamera folgt den Figuren in Echtzeit durch die Straßen eines fast menschenleeren Paris, erzählt beiläufig von unterschiedlichen Lebensentwürfe, Vorstellungen von Freiheit, den hedonistischen Möglichkeiten der Großstadt, ohne dabei den Kern aus den Augen zu verlieren: Eine beginnende Beziehung, die mit purer körperlicher Attraktion begann, doch schnell zu mehr wird.

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Sa. 3.9.22 22 Uhr: "Sequin in a blue room"

Sequin in a blue room

Samuel van Grinsven; Aus 2019, 83 Min; digital; FSK: 16

Sequin ist 16 und erkundet sein Begehren mit anonymen Sexdates, die er über Apps klar macht. Dabei hat er nur eine Regel: Nie einen Kerl zweimal treffen! Bis er über einen Chat im Blue Room landet, einer mysteriösen Gruppensex-Party ohne Limits. Sequin gerät in den Bann eines betörenden Fremden – und muss ihn am nächsten Tag unbedingt wiedersehen! Der Beginn einer gefährlichen Suche nach dem Objekt der Begierde.

Coming-of-Age in Zeiten von Grindr, Gayromeo und Co.: In seinem berauschenden Debütfilm bettet Samuel Van Grinsven das sexuelle Erwachen eines Teenagers in einen lustvollen Thrillerplot, in dem der australische Shooting-Star Conor Leach als rothaariger Twink im Pailettenhemd funkelt.

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Sa. 02.11.19 22 Uhr: "Nach der Zukunft" und "Leiber"

NACH DER ZUKUNFT

André Krummel, D 2017, 46 min., OF mit engl. UT, digital

Nach dem Film gibt es Gelegenheit zu einem Publikumsgespräch mit André Krummel und Ortwin Passon, dem Regisseur und dem Protagonisten des Films.

Irgendwo zwischen der militärisch an­mu­ten­den Ordnung provinzieller THW-Veran­stal­tun­gen und der Ekstase schwuler Sex-on-Meth-Partys spielt sich Ortwin Passons Leben ab.

HIV-positiv hat er die Zeit überlebt, in der seine Diagnose noch einem Todesurteil gleichkam. Nun kämpft er für das Recht auf ungeschützten Sex und schreibt über die politische und strafrechtliche Relevanz von „Barebacking” seine Dissertation. Mittler­weile schon so lange, dass sein Doktorvater vermutlich die Fertigstellung nicht mehr mit erleben wird.

Als kritischer Politologe wendet er sich in seinen Publikationen gegen einen Staat, der in seinen Augen repressiv agiert und Frei­heits­rechte einzuschränken sucht. Privat lotet er die Grenzen radikal aus, die Staat und Öffentlichkeitsetzen: auf Gruppensexpartys, bei denen er unter Einfluss harter Drogen unge­schützten Analverkehr mit Männern hat.

NACH DER ZUKUNFT erzählt vom Leben nach dem Nicht-Eintreten des Todes, dem Bedürfnis nach Souveränität und Legitimation und ist gleichzeitig ein intimes Psychogramm einer komplexen Persönlichkeit.

vorher:

LEIBER

Andrè Krummel, D 2014, 10 min., OF mit engl. UT, digital

Der 20-Jährige Felix (Jonathan Berlin) hat vor einem halben Jahr angefangen, mit Sex schnelles Geld zu verdienen. Mehrmals die Woche verabredet er sich mit älteren Männern. Etwas Intimes sieht Felix daran nicht, schließlich ist es für ihn ein mechanisches Rein-und-Raus. Doch diesmal trifft Felix auf einen Kunden (Gerhard Polacek), der 250 Kilo wiegt. Felix ist gezwungen sich auf eine andere Weise mit dem gefährlich übergewichtigen Geschäftsmann auseinanderzusetzen. Dabei erfährt er dessen faszinierende Geschichte, die Felix zu einer Erkenntnis über sich selbst bewegt.

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Sa. 06.07.2019 20 Uhr: "Shortbus" – 10 Jahre Q-Movie-Bar

Shortbus

John Camreron Mitchell, USA 2006, 102 min., OmU, digital

Mitchells zweiter Film spielt an einem ganz speziellen Ort – dem „Shortbus“. Dieser ist eine Mischung aus dem klassischen Pariser Salon der 1920er Jahre und einem exklusiv-experimen­tellen New Yorker Underground-Sex­club. Hier treffen sich verschiedene Menschen, die Liebe, Anerkennung, Sex und Befriedigung suchen: ein schwules Pärchen, das darüber nach­denkt, seine Beziehung zu öffnen, eine Sextherapeutin, die es sich nach allen Regeln des Kamasutra besorgen lässt, aber dabei leider keinen Orgasmus hat, und eine schutzbedürftige Domina.

John Cameron Mitchell hat Story, Dialoge und Szenen zusammen mit den engagierten SchauspielerInnen entwickelt und sieht seinen Film als Statement gegen christliche und prüde Sexualmoral. Die provozierenden, schönen und traurigen Seiten von Sexualität werden hier ebenso gezeigt wie die Stärke und Verletzlichkeit der ProtagonistInnen. Ein wunderbarer und wichtiger Film für die queere Community, in dem die Musik von Yo La Tengo und die Auftritte von J.D. (Le Tigre), Daniela Sea (The LWord), Bitch, Jay Brannan und Scott Matthew unsere Herzen höher schlagen lassen.

Anlässlich des Jubiläums ab 22 Uhr Kurzfilme!

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Sa. 01.06.2019 22 Uhr: "Hey Happy"

Hey Happy

Noam Gonick, Canada 2001, 70 min., OmU, digital

Winnipeg, Kanada. Eine Stadt, die geprägt ist von Ödnis und Industrie. Man erwartet eine gigantische Überschwemmung, die alles Leben auslöschen wird. Doch das Warten stumpft ab. Und so kommen ganz andere, bizarre Sorgen zum Vorschein. Etwa die von Sabu, einem jungen Partymacher, der bei seinem nächsten Rave die Zweitausend voll machen will. Seine „Mission“: mit 2.000 Männern Sex zu haben – und nur noch einer steht aus. Der zu Bekehrende heißt Happy und ist ein hübscher, aber etwas trotteliger Schrat. Er findet sein Heil in der Ufologie und lässt sich von Aliens beraten. Zu Sabus großem Verdruss wird Happy jedoch von Spanky gekidnappt, einem bösartigen Friseur und selbsternanntem „gemeinsten Biest der Welt“. Bis zum Happy? End geht es bizarr weiter.

Der Film ist eine ungewöhnliche Erzählung aus apokalyptischer Zeit. Sein Look ist mit seinen farbstarken CinemaScope-Bildern betörend und die Filmmusik mit einem Mix von Trip-Hop bis zu Easy Listening macht den Film zu einem entspannten Trip, der die 1970er Jahre ganz schön alt aussehen lässt.

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Sa. 3.11. 22 Uhr: La Noche

La Noche Edgardo Castro, ARG 2016, 136 min., Fsk 18, Om engl.U, Digital Als Regisseur und Protagonist lässt sich Edgardo Castro durch die Nächte der queeren Subkultur von Buenos Aires treiben: sexuelle Begegnungen mit allen Geschlechtern, Drogen und Alkohol, ohne Moral und Ziel, bis sich die Risse im Bewusstsein nicht mehr überdecken lassen und die tiefe Einsamkeit zutage tritt. Castro, eigentlich Schauspieler, hatte die Idee zu seinem ersten Film, als er begann, über seine nächtlichen Streifzüge zu schreiben. Das Buch musste warten, vier Jahre lang arbeitete er an dem Film, mit Laiendarstellern, ohne Geld und ohne Drehbuch. „Der Alkohol, die Drogen, der Sex sind nichts anderes als Passagen, in denen sich der Humor, die Zärtlichkeit, die Sehnsucht nach dem Unaussprechlichen und die Grenze wie ein Abgrund kreuzen, in dem einen das Schwindelgefühl erwartet, das Versprechen auf die eigene Selbsterkenntnis zu treffen.“ Edgardo Castros zweiter Roman „Como en la noche (Wie in der Nacht)“ wurde in diesem Jahr veröffentlicht. La Noche gewann beim Independent-Filmfestival Buenos Aires (BAFICI) den Jurypreis. Hinweis: Der Film enthält zahlreiche explizite Sex-Darstellungen. ]]>

Sa. 6.1.18 22 Uhr: "CHEMSEX"

CHEMSEX William Fairman, Max Gogarty, GB 2015, 83 Min, OmU CHEMSEX: das ist der Name eines immer stärker um sich greifenden Phänomens, das beschreibt, wie Drogen im sexuellen Kontext Schwuler konsumiert werden. Der sogenannte Chemsex (ein Schachtelwort aus Chemicals und Sex) ist ein aufkeimender Trend in der Homosexuellen-Szene in London, aber auch darüber hinaus. Die Beteiligten betäuben sich mit allerhand Drogen und haben danach Geschlechtsverkehr, was häufig zu einer Abhängigkeit führt und die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten begünstigt. In der Dokumentation erzählen ehemalige Mitglieder, wie sie es aus der Szene heraus geschafft haben und andere, wie sie die Gefahren ignorieren und weitermachen wie bisher. Beratungsstellen schildern außerdem ihre Erfahrungen mit der Szene und wie sie dem wachsenden Trend Einhalt gebieten wollen.

Nach dem Film sind HEIN UND FIETE für Infos und Diskussion bei uns.

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Sa. 7.10.17, 22 Uhr: "Pornöse Tuntographie"

Pornöse Tuntographie Gitte Schmitz, D 2016, Programmdauer 90 min., OF(mU)

Die Tunte als politisches Subjekt, der Sex als emanzipatorischer Akt: Wir laden ein zu einem fulminanten Abend mit Gitte Schmitz!

Den roten Faden des Abends bilden 4 Kurzpornos, die sie gemeinsam mit unterschiedlichen Tunten in Göttingen und Berlin erarbeitet hat. Mit den Filmen verfolgt sie das Projekt, die Tunte als erotisches Subjekt zu re-sexualisieren. Dabei setzt sie ganz unterschiedliche tuntische Selbstdefinitionen mit viel Humor und Selbstironie in Szene. Angereichert wird das Programm mit weiteren pornografischen und erotischen Filmen, die sich mit ‚anderen‘, also nicht-mainstreamigen Darstellungsformen von Sexualität und Erotik auseinandersetzen.

Gitte zeigt ihre und andere Pornographie zusammen mit spannenden Making-Of-Geschichten direkt vom Film-Set. Nachdem sie durch London, Berlin und Osnabrück getourt haben, sind die Tuntenpornos nun zum ersten Mal in einem Hamburger Kino zu sehen. Durch den Abend führt die Gastgeberin in ihrer Paraderolle: sie ist Gitte Schmitz.

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Sa. 2.9.17, 22 Uhr: Eisenstein in Guanajuato

Eisenstein in Guanajuato Peter Greeneway, NL/MX/FI/BE 2015, 105 min., OmU 1931, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, reist der sowjetische Filmemacher Sergej Eisenstein nach Mexiko, um dort einen neuen Film zu drehen. Nach einer Abfuhr aus Hollywood und vom stalinistischen Russland unter Druck gesetzt, kommt er in Guanajuato an und begibt sich unter die Obhut seines attraktiven Führers Palomino Cañedo. In der farbenfrohen Stadt entdeckt der unbeholfene Meisterregisseur neue Zusammenhänge zwischen Eros und Thanatos, Sexualität und Tod, für die er zwar im Film schon immer meisterhafte Bilder fand, die ihm aber noch nie so nah auf den Leib gerückt waren. Greenaway erzählt davon mit kräftigen Farben und großem Schwung. Er zaubert mit Splitscreen, Inserts, Wiederholungen und Animationen, spielt dabei auch auf Eisensteins „Montage der Attraktionen«“ an. Mehrere zentrale Szenen inszeniert er ganz auf Figuren und Handlung konzentriert, so dass man in die Erzählung eintauchen kann. Dann wieder tobt ein assoziativer Wirbelsturm aus Bildfragmenten, zerfetzten zeitgenössischen Fotografien und Ausschnitten aus Eisensteins Filmen und erinnert daran, dass die Spielszenen eben nur Spiel sind. Ein sehenswerter Bildersturm, der ein intellektuelles wie sinnliches Vergnügen bereitet. ]]>

Sa. 5.3.16 22 Uhr: "The Hunger" (Begierde)

Begierde  »The Hunger« Tony Scott, UK 1983, 93 min., FSK: 18, OmU, mit Catherine Deneuve, Susan Sarandon, David Bowie, Willem Dafoe. Musik: Denny Jaeger, Michael Rubini sowie BAUHAUS Begierde handelt von der ägyptische Vampirin Miriam (Catherine Deneuve), die sich von dem Blut ihrer Anhänger ernährt. Als Gegenleistung sind diese unsterblich – zumindest so lange Miriam es so will. Als John (David Bowie) ihr momentaner Liebhaber, mit dem sie im Großstadtdschungel von New York immer wieder neue Opfer sucht, anfängt zu altern, bittet er die Wissenschaftlerin Dr. Sarah Roberts (Susan Sarandon) um Hilfe. Die will seine Geschichte zunächst nicht glauben, wird dann aber ebenfalls in den Bann der Vampirin gezogen. Im Gedenken an David Bowie zeigen wir nochmals diesen Film! [gallery ids="1302,1303,1305"] https://youtu.be/l9IDoAPC6Ps  ]]>