Sa. 6.4.24 22 Uhr: Tell it to the Bees – Der Honiggarten

Tell it to the Bees. Der Honiggarten – Das Geheimnis der Bienen

Annabel Jankel, GB 2018, 106 Min.

Schottland im Jahr 1952. Dr. Jean Markham (Anna Paquin) kehrt in das Dorf ihrer Kindheit zurück, um die Arzt-Praxis ihres verstorbenen Vaters zu übernehmen. Im Dorf lebt auch Lydia Weekes (Holliday Grainger), die nach dem Verschwinden ihres gewalttätigen Ehemannes ihren Sohn Charlie (Gregor Selkirk) allein großzieht. Mit Arbeit in der Textil fabrik verdient sie einen sehr bescheidenen Lohn, der kaum zum Lebensunterhalt der beiden reicht. Charlie wird als Außenseiter in der Schule drangsaliert und kommt als Patient in die Praxis von Dr. Markham. In der Folge freunden sich die Ärztin und Charlie langsam an. Dabei weiht Jean den Jungen in die Kunst der Imkerei ein und bald erzählt Charlie den Bienen seine Geheimnisse.
Durch diese Begegnung lernen sich auch Jean und Lydia kennen. Die beiden Frauen verlieben sich ineinander und ecken damit selbstverständlich im Dorf an.

Eine schöne Geschichte wird mit wunderschönen Bildern ruhig und gradlinig erzählt.

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Sa. 02.12.23 22 Uhr: Théo & Hugo

Théo & Hugo – Paris 05:59

F 2016, 97 Min., OmU (?), FSK 16, Regie: Olivier Ducastel, Jaques Martineau, mit Geoffrey Couët und François Nambot)

Paris um 4:27 Uhr: Im tiefroten Licht eines Sexclubs begegnen sich Théo (Geoffrey Couët) und Hugo (François Nambot), sehen sich in die Augen, küssen sich, haben ekstatischen Sex. Gemeinsam verlassen sie im Morgengrauen den Club, laufen durch die fast menschenleeren Straßen der französischen Metropole und genießen den Moment. Théo gesteht, kein Kondom benutzt zu haben. Doch Hugo lebt seit langer Zeit mit HIV und so drängt er ihn zur Postexpositionsprophylaxe und begleitet ihn auf dem Weg zur Klinik.

Die Kamera folgt den Figuren in Echtzeit durch die Straßen eines fast menschenleeren Paris, erzählt beiläufig von unterschiedlichen Lebensentwürfe, Vorstellungen von Freiheit, den hedonistischen Möglichkeiten der Großstadt, ohne dabei den Kern aus den Augen zu verlieren: Eine beginnende Beziehung, die mit purer körperlicher Attraktion begann, doch schnell zu mehr wird.

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Sa. 4.11. 21:30 Uhr "Lebewohl, meine Konkubine"

Lebewohl, meine Konkubine Chen Kaige, China / Hongkong / Taiwan1993, 171 Minuten, OmU Der Film erzählt die Geschichte zweier chinesischer Männer in der Zeit von 1925 bis 1977 in Peking. Inmitten der politischen Veränderungen steht die Pekingoper wie ein Fels in der Brandung. Die beiden Knaben Cheng Dieyi („Douzi“ – Stein) und Duan Xiaolou („Shitou“ – Bohne) werden an der wichtigen, aber sadistisch den Einzelnen gewaltsam unterwerfenden Schule von Meister Guan zu Sängern der traditionsreichen Pekingoper ausgebildet. Der sensible Cheng entwickelt sich zum Stardarsteller weiblicher Rollen. Besonders erfolgreich tritt er zusammen mit dem lebenslustigen und opportunistischen Duan in einer Oper aus dem 18. Jahrhundert auf, in der Geschichte des Suizids eines chinesischen Kaisers und seiner Konkubine. Heimlich liebt Cheng seinen Bühnenpartner. Der aber heiratet die Konkubine Juxian. Ihr persönliches Schicksal wird von zentralen historischen Ereignissen in China gesäumt. Sie erleben die Besetzung durch Japan sowie die Befreiung von der Armee des asiatischen Gegners, nehmen den Aufstieg Maos war und müssen mit der Kulturrevolution zurecht kommen. Die drei Protagonisten leiden unter den repressiven Verhältnissen an der Oper und in der Gesellschaft, die auch ihre Freundschaft zerstören.

Der Regisseur Chen Kaige, Jahrgang 1952, hat mit „Lebewohl, meine Konkubine“ seine eigene Abrechnung und Versöhnung mit der chinesischen Geschichte inszeniert. Während der Kulturrevolution hatte er seinen Vater Chen Huaiai denunziert, der ebenfalls als Filmregisseur arbeitete. Zwischen 1969 und 1976 war er in eine Kautschukplantage und später in die Armee verbannt. 1978 konnte er in die Beijinger Filmschule eintreten und neben Zhang Yimou zum Hauptvertreter der „Fünften“ Regie-Generation werden. Seine international erfolgreiche Arbeit schützte ihn nicht vor der Zensur im eigenen Land. „Lebewohl, meine Konkubine“ konnte Kaige nur realisieren, weil er Gelder in Taiwan und Hongkong auftrieb und in Taiwan drehte. Dort wurde der Film dann allerdings genauso verboten wie in der Volksrepublik, weil er das Thema der Homosexualität anschlägt. Und das ist in beiden chinesischen Staaten mit strengstem Tabu belegt. (Herbert Heinzelmann auf kinofenster.de)
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