Sa. 3.2. 22 Uhr: Totally F***ed Up

TOTALLY F***ED UP Gregg Araki; USA 1993; 76Min, FSK 16; OmU Eine Gruppe schwul-lesbischer Teenager versucht in den 90er Jahren in Los Angeles mit den Problemen des Heranwachsens fertig zu werden. Sie sind auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität und der „großen Liebe“. Ihre Eltern haben sie rausgeworfen, sie sind pleite, leben in ständiger Angst vor der homofeindlichen Umwelt und ziehen über alles her, was sie bewegt – Safe Sex, Drogen, Liebe, Selbstbefriedigung und AIDS. Gregg Araki, die Ikone des „Queer Cinema“, zeigt in seinem pseudo-dokumentarischen Film, wie sich Jugendliche durch „teenangst“ dem Leben entfremden. Der Streifen wurde im Guerrilla-Stil auf der Straße gedreht und reflektiert den surrealen Zustand vom Leben in einer ungewöhnlichen und ausgeflippten Welt. Eine ironische, leidenschaftliche, humorvolle und bewegende Studie über eine ungeliebte Generation. ]]>

Sa. 6.1.18 22 Uhr: "CHEMSEX"

CHEMSEX William Fairman, Max Gogarty, GB 2015, 83 Min, OmU CHEMSEX: das ist der Name eines immer stärker um sich greifenden Phänomens, das beschreibt, wie Drogen im sexuellen Kontext Schwuler konsumiert werden. Der sogenannte Chemsex (ein Schachtelwort aus Chemicals und Sex) ist ein aufkeimender Trend in der Homosexuellen-Szene in London, aber auch darüber hinaus. Die Beteiligten betäuben sich mit allerhand Drogen und haben danach Geschlechtsverkehr, was häufig zu einer Abhängigkeit führt und die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten begünstigt. In der Dokumentation erzählen ehemalige Mitglieder, wie sie es aus der Szene heraus geschafft haben und andere, wie sie die Gefahren ignorieren und weitermachen wie bisher. Beratungsstellen schildern außerdem ihre Erfahrungen mit der Szene und wie sie dem wachsenden Trend Einhalt gebieten wollen.

Nach dem Film sind HEIN UND FIETE für Infos und Diskussion bei uns.

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Sa. 2.12. 22 Uhr: "Test"

TEST Chris Mason Johnson, USA 2013, 79 Min, OmU San Francisco, 1985: Frankie (Scott Marlowe) ist das neueste Mitglied in einer Tanzgruppe und hat Schwierigkeiten mit den erfahreneren Tänzern mitzuhalten. Als der Choreograf auch noch seinetwegen die Musik anhält, um ihn zurechtzuweisen, lachen die anderen ihn nur aus. Nur in Todd (Matthew Risch), der im Gegensatz zu Frankie ein echter ‚Bad Boy‘ ist, findet er einen Verbündeten. Als ein Tänzer wegen einer Verletzung ausfällt, bekommt Frankie jedoch die Chance sich zu behaupten. Seine Unsicherheit und Nervosität rühren vor allem von einer Seite her: Die Krankheit AIDS ist auf dem Vormarsch und kaum einer scheint etwas darüber zu wissen, und das, obwohl sie sich immer weiter verbreitet. Sicher scheint nur, dass sich hauptsächlich homosexuelle Männer mit dieser Krankheit infizieren. Als auch bei Frankie unklare Symptome auftreten, beschließt er einen Test zu machen. … Eine zärtliche Geschichte von Freundschaft, Liebe, Hoffnung und Glück in einer Ära des Umbruchs – gekrönt von einem guten Soundtrack (Laurie Anderson, Klaus Nomi, Cocteau Twins, Jimmy Somerville) ]]>

Sa. 4.11. 21:30 Uhr "Lebewohl, meine Konkubine"

Lebewohl, meine Konkubine Chen Kaige, China / Hongkong / Taiwan1993, 171 Minuten, OmU Der Film erzählt die Geschichte zweier chinesischer Männer in der Zeit von 1925 bis 1977 in Peking. Inmitten der politischen Veränderungen steht die Pekingoper wie ein Fels in der Brandung. Die beiden Knaben Cheng Dieyi („Douzi“ – Stein) und Duan Xiaolou („Shitou“ – Bohne) werden an der wichtigen, aber sadistisch den Einzelnen gewaltsam unterwerfenden Schule von Meister Guan zu Sängern der traditionsreichen Pekingoper ausgebildet. Der sensible Cheng entwickelt sich zum Stardarsteller weiblicher Rollen. Besonders erfolgreich tritt er zusammen mit dem lebenslustigen und opportunistischen Duan in einer Oper aus dem 18. Jahrhundert auf, in der Geschichte des Suizids eines chinesischen Kaisers und seiner Konkubine. Heimlich liebt Cheng seinen Bühnenpartner. Der aber heiratet die Konkubine Juxian. Ihr persönliches Schicksal wird von zentralen historischen Ereignissen in China gesäumt. Sie erleben die Besetzung durch Japan sowie die Befreiung von der Armee des asiatischen Gegners, nehmen den Aufstieg Maos war und müssen mit der Kulturrevolution zurecht kommen. Die drei Protagonisten leiden unter den repressiven Verhältnissen an der Oper und in der Gesellschaft, die auch ihre Freundschaft zerstören.

Der Regisseur Chen Kaige, Jahrgang 1952, hat mit „Lebewohl, meine Konkubine“ seine eigene Abrechnung und Versöhnung mit der chinesischen Geschichte inszeniert. Während der Kulturrevolution hatte er seinen Vater Chen Huaiai denunziert, der ebenfalls als Filmregisseur arbeitete. Zwischen 1969 und 1976 war er in eine Kautschukplantage und später in die Armee verbannt. 1978 konnte er in die Beijinger Filmschule eintreten und neben Zhang Yimou zum Hauptvertreter der „Fünften“ Regie-Generation werden. Seine international erfolgreiche Arbeit schützte ihn nicht vor der Zensur im eigenen Land. „Lebewohl, meine Konkubine“ konnte Kaige nur realisieren, weil er Gelder in Taiwan und Hongkong auftrieb und in Taiwan drehte. Dort wurde der Film dann allerdings genauso verboten wie in der Volksrepublik, weil er das Thema der Homosexualität anschlägt. Und das ist in beiden chinesischen Staaten mit strengstem Tabu belegt. (Herbert Heinzelmann auf kinofenster.de)
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Sa. 7.10.17, 22 Uhr: "Pornöse Tuntographie"

Pornöse Tuntographie Gitte Schmitz, D 2016, Programmdauer 90 min., OF(mU)

Die Tunte als politisches Subjekt, der Sex als emanzipatorischer Akt: Wir laden ein zu einem fulminanten Abend mit Gitte Schmitz!

Den roten Faden des Abends bilden 4 Kurzpornos, die sie gemeinsam mit unterschiedlichen Tunten in Göttingen und Berlin erarbeitet hat. Mit den Filmen verfolgt sie das Projekt, die Tunte als erotisches Subjekt zu re-sexualisieren. Dabei setzt sie ganz unterschiedliche tuntische Selbstdefinitionen mit viel Humor und Selbstironie in Szene. Angereichert wird das Programm mit weiteren pornografischen und erotischen Filmen, die sich mit ‚anderen‘, also nicht-mainstreamigen Darstellungsformen von Sexualität und Erotik auseinandersetzen.

Gitte zeigt ihre und andere Pornographie zusammen mit spannenden Making-Of-Geschichten direkt vom Film-Set. Nachdem sie durch London, Berlin und Osnabrück getourt haben, sind die Tuntenpornos nun zum ersten Mal in einem Hamburger Kino zu sehen. Durch den Abend führt die Gastgeberin in ihrer Paraderolle: sie ist Gitte Schmitz.

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Sa. 2.9.17, 22 Uhr: Eisenstein in Guanajuato

Eisenstein in Guanajuato Peter Greeneway, NL/MX/FI/BE 2015, 105 min., OmU 1931, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, reist der sowjetische Filmemacher Sergej Eisenstein nach Mexiko, um dort einen neuen Film zu drehen. Nach einer Abfuhr aus Hollywood und vom stalinistischen Russland unter Druck gesetzt, kommt er in Guanajuato an und begibt sich unter die Obhut seines attraktiven Führers Palomino Cañedo. In der farbenfrohen Stadt entdeckt der unbeholfene Meisterregisseur neue Zusammenhänge zwischen Eros und Thanatos, Sexualität und Tod, für die er zwar im Film schon immer meisterhafte Bilder fand, die ihm aber noch nie so nah auf den Leib gerückt waren. Greenaway erzählt davon mit kräftigen Farben und großem Schwung. Er zaubert mit Splitscreen, Inserts, Wiederholungen und Animationen, spielt dabei auch auf Eisensteins „Montage der Attraktionen«“ an. Mehrere zentrale Szenen inszeniert er ganz auf Figuren und Handlung konzentriert, so dass man in die Erzählung eintauchen kann. Dann wieder tobt ein assoziativer Wirbelsturm aus Bildfragmenten, zerfetzten zeitgenössischen Fotografien und Ausschnitten aus Eisensteins Filmen und erinnert daran, dass die Spielszenen eben nur Spiel sind. Ein sehenswerter Bildersturm, der ein intellektuelles wie sinnliches Vergnügen bereitet. ]]>

Sa, 1.7.17, 22 Uhr: Prick up Your Ears

Prick up Your Ears Stephen Frears, GB 1987, 110 min., OF Stephen Frears verfilmte 1987 nach My Beautiful Laundrette von 1985 einen Teil der Biographie des britischen Dramatikers Joe Orton (Garry Oldman). Im Mittel­punkt steht die 16 Jahre währende chaotische Beziehung zwischen Orton und Kenneth Halliwell (Alfred Molina). Offen­sichtlich treiben Neid, Eifersucht, Minderwertigkeits­komplexe und Verlust­ängste Halliwell 1967 dazu, zunächst Orton und dann sich selbst zu töten. Die Ge­schichte wird in Rückblicken von der Ortons Agentin (Vanessa Redgrave) erzählt. Stephen Frears gelang mit dieser schwarzen bizarren Komödie der internationale Durchbruch und er zeigte, dass man mit schwulen Themen durchaus kommerzielle Erfolge erzielen kann. https://youtu.be/WXJJl5HMYnU ]]>

Sa, 3.6.17, 22 Uhr: Freier Fall

Freier Fall Stephan Lacant, D, 2013, 100 min. Karriereaussichten bei der Bereitschaftspolizei, Nachwuchs unterwegs, die Doppelhaushälfte von den Eltern vor­finanziert: Marcs Leben ist gut eingerichtet. Doch dann lernt er bei einer Fortbildung den Kollegen Kay kennen. Der bringt ihm beim gemeinsamen Lauf­training ein neues Gefühl von Leichtigkeit bei – und wie es ist, Gefühle für einen Mann zu entwickeln. Hin- und hergerissen zwischen der ihm vertrauten Welt und dem Rausch der neuen Erfahrung gerät ihm sein Leben zusehends außer Kontrolle. Im freien Fall kann Marc es niemandem mehr recht machen. Am wenigsten sich selbst. Stephan Lacant stellt Polizisten in den Mittelpunkt, die sich ineinander verlieben, also Männer, die auf Grund ihres Berufes mit einer besonders engen Definition von Maskulinität konfrontiert sind. Der Film nimmt neben der Verwirrung eines gestandenen Heteros hiermit ein weiteres Thema in den Blick, nämlich nicht nur eine gleichgeschlechtliche Liebe, sondern auch das Mobbing Homosexueller in einer männlich dominierten Gruppe. https://youtu.be/RDbvu7Mu1sE ]]>

Sa, 6.5.17, 22 Uhr: Queeramnesty Hamburg zeigt Intersex-Filme

Im Mai erscheint ein Bericht von Amnesty International zu Menschen in Deutschland, die wegen ihrer körperlichen Geschlechtsmerkmale schweren Menschenrechts­verletzungen ausgesetzt sind. Im Laufe des Jahres wird es Aktionen geben, um auf die Situation intergeschlechtlicher Menschen aufmerksam zu machen. Queeramnesty Hamburg zeigt kurz vor der Veröffentlichung des Berichtes zwei Filme zum Thema. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit für Fragen und Diskussion.

Gender Trouble

Roz Mortimer, Großbritannien 2003,  24 min., OmU

Vier intergeschlechtliche Menschen erzählen in „Gender Trouble“ offen und selbstbewusst von ihren sehr unterschiedlichen Lebenswegen. Trigger Warnung: In der Kurzdokumentation wird von sexueller Gewalt berichtet.

Orchids – My intersex Adventure

Phoebe Hart, Australien 2010,  60 min., OmeU Orchideen sind zarte und empfindliche Gewächse. Deswegen würde niemand auf die Idee kommen, ihre Blätter zusammen­zunähen und die Blüten zu zerschneiden. Ganz im Gegensatz zu Menschen, die nicht in ein binäres Schema von männlich und weiblich passen. Phoebe Hart zeichnet in ihrer auto­biographi­schen Dokumentation ein fassbares Bild von intersexuellen Menschen, zu deren leben in unserer Zeit noch immer Pathologisierung und Verstümmelung gehören. Zusammen mit ihrer Schwester geht sie auf einen Kamera-Roadtrip quer durch Australien. Dabei wird sie mit den Lebensgeschichten anderer australischer Intersexueller konfrontiert und wächst gemeinsam mit ihnen an den geteilten Erfahrungen. Die Dokumentation hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen.

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