Sa. 4.3.23 22 Uhr: "Stadt der verlorenen Seelen"

Stadt der verlorenen Seelen (Berlin Blues)

Rosa von Praunheim; DE 1982/83; 91Min; OmU; DCP

Im West-Berlin der 1980er Jahre treffen Transgender, queere und exzentrische Amerikaner*innen „im Exil“ zusammen. Die schwarze Drag Queen Angie Stardust führt eine Pension und einen Imbiss, in denen sich alle Tag und Nacht treffen. Neben ihr wird Lila, verliebt in einen Kommunisten, zum Star des Films. Im Mix aus queerem Spiel und Trans*Punk-Musical stellen sich Angie und ihre Freund*innen mit teils autobiografischen, ironischen bis parodistischen Zügen dar. 

„Stadt der verlorenen Seelen“ ist wohl der erste deutsche authentische Film über Transgender. Hinter der bewusst naiven und schrillen Inszenierung des Films wird der Kampf der queeren und trans* Szene für ihre Akzeptanz und Repräsentanz sichtbar, der auch 40 Jahre später weitergeht. 

Angie Stardust (1939-2007) ging bald danach nach Hamburg, leitete die „Crazy Boys“, war Star im „Pulverfass“ und gründete Anfang der 90er Jahre im Schmidts Tivoli „Angies Nightclub“. Sie trat dort als Entertainerin und Sängerin auf, bot befreundeten Künstlern und Nachwuchs-Talenten eine Bühne und wurde zur Legende.

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Sa. 2.3.19 22h: "Männerfreundschaften"

Männerfreundschaften

Rosa von Praunheim, 85 min., D 2018, digital

Wie schwul bzw. lesbisch waren Goethe und seine Zeitge­nossIn­nen? Überhaupt nicht, wie wir wissen, denn die Vorstellung von sexuellen Orientierungen und Identitäten existierte im 18. Jahrhundert noch nicht.
Inspiriert von Robert Tobins „Warm Brothers – Queer Theory and the Age of Goethe” beleuchtet Rosa von Praunheim den Umgang der Weimarer Klassiker mit gleichgeschlechtlichem Begehren und gleichgeschlecht­lich­er Sexualität. Auf seiner Italien­reise schrieb etwa Goethe, der Lieb­lings­dichter vieler Deutscher: „Knaben liebte ich wohl auch. Doch lieber sind mir die Mädchen.“ Inszenierungen von Briefwechseln, Lyrik und dramatischen Texten an den Orten ihres Entstehens werden durch Interviews mit LiteraturwissenschaftlerInnen und Histo­rike­rInnen und nicht zuletzt durch Reflexionen der DarstellerInnen über den Sinn der Fragestellung kommentiert.

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Sa. 7.4.18 22 Uhr: "Nicht der Homosexuelle ist pervers…"

Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt Rosa von Praunheim; D 1970; 67Min; DF; Digital Der Film entstand als Auftragsarbeit für den West­deutschen Rundfunk und behandelt das damalige Leben vieler Schwuler Anfang der 1970er in der Subkultur und die daraus zu ziehenden Konsequenzen. Praunheims Attacken richten sich nicht gegen fremde Unterdrücker, sondern gegen das eigene Lager. Die These: Die schlechte Situation, in der sie lebten, sei hausgemacht. Tenor des Films ist, dass Schwule ihre unmäßige Angst überwinden und aus ihren Verstecken kommen sollen, um solidarisch und kämpferisch miteinander für eine bessere, gleich­berech­tigte Zukunft anzutreten. Dadurch wurde er zum Auslöser für die Entstehung der modernen deutschen und schweizerischen Schwulenbewegung. Verwirrung, Empörung, Bestürzung im Schwulenlager war die Folge, aber auch Bewegung, Aktion, coming out und Solidarität. Die Aufführung des Films im deutschen Fernsehen wurde zum Skandal. Der WDR war 1972 der einzige Sender, der den Film in seinem 3. Programm ausstrahlte. Die vorgesehene parallele Aufführung beim ARD wurde kurzfristig abgesagt. Die ARD strahlte den Film ein Jahr später aus, Bayern schaltete sich daraufhin aus dem Programm aus. Vorfilm: ROSA ARBEITER AUF GOLDENER STRASSE. 2.Teil; Rosa von Praunheim, BRD 1968, 11Min.; dig [caption id="attachment_1551" align="alignleft" width="300"] BILD:WDR[/caption]]]>

Sa, 1.4.17, 22 Uhr: "Der Einstein des Sex"

Der Einstein des Sex – Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld

Rosa von Praunheim, D, 1999, 100 min.


Rosa von Praunheim erzählt die Geschichte des Arztes, Sexualforschers und Pioniers der Homo­s­exuel­len-Bewe­gung Magnus Hirschfeld (1868-1935) als Spielfilm. Hirschfelds Biographie ist dabei selbstverständlich in die deutsche Geschichte und die Geschichte der Homo­sexuel­len-Bewegung einge­bettet. Zentrale Aspekte der Biogra­phie wie des Films sind die Arbeit des Wissenschaftlich-humanitären Komitees als erster Homosexuellen-Organisation der Welt sowie der Kampf gegen den Paragraphen 175 mit dem männliche Homosexualität kriminalisiert wurde.

Rosa von Praunheim hat mit einer hochkarätigen Besetzung – Meret Becker, Ben Becker, Otto Sander Kai Schumann, Wolfgang Völz, Friedel von Wangenheim – eine liebevolle Hommage geschaffen, die in Teilen etwas zu unkritisch ausgefallen ist.

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Sa. 6.6.15 22 Uhr: "Ich bin meine eigene Frau"

Ich bin meine eigene Frau Rosa von Praunheim, Deutschland 1992, 95 min. Charlottes Mutter ist schwach und anlehnungsbedürftig, die lesbische Tante ist die Einzige, die Charlotte Verständnis entgegenbringt. Als Charlotte, vom Vater gedemütigt und gequält, keinen anderen Ausweg mehr weiß, bringt sie ihn um. Charlotte übersteht trotz alledem unversehrt die Wirren des Krieges und lebt ihr Leben. Sie errichtet ihr eigenes Museum, das einzige Privatmuseum in der ehemaligen DDR und kämpft weiter um die Verwirklichung ihrer Träume und Vorstellungen – in Faltenrock und Kittelschürze. 1992 erhält sie eine der höchsten Auszeichnungen Deutschlands, das Bundesverdienstkreuz am Bande. Rosa von Praunheim porträtiert den bekannten Transvestiten aus der ehemaligen DDR Charlotte von Mahlsdorf in einer gelungenen Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm. [gallery ids="1230,1229,1228,1227,1226,1225,1219,1221,1220,1222,1223,1224"]    ]]>