Sa. 02.12.23 22 Uhr: Théo & Hugo

Théo & Hugo – Paris 05:59

F 2016, 97 Min., OmU (?), FSK 16, Regie: Olivier Ducastel, Jaques Martineau, mit Geoffrey Couët und François Nambot)

Paris um 4:27 Uhr: Im tiefroten Licht eines Sexclubs begegnen sich Théo (Geoffrey Couët) und Hugo (François Nambot), sehen sich in die Augen, küssen sich, haben ekstatischen Sex. Gemeinsam verlassen sie im Morgengrauen den Club, laufen durch die fast menschenleeren Straßen der französischen Metropole und genießen den Moment. Théo gesteht, kein Kondom benutzt zu haben. Doch Hugo lebt seit langer Zeit mit HIV und so drängt er ihn zur Postexpositionsprophylaxe und begleitet ihn auf dem Weg zur Klinik.

Die Kamera folgt den Figuren in Echtzeit durch die Straßen eines fast menschenleeren Paris, erzählt beiläufig von unterschiedlichen Lebensentwürfe, Vorstellungen von Freiheit, den hedonistischen Möglichkeiten der Großstadt, ohne dabei den Kern aus den Augen zu verlieren: Eine beginnende Beziehung, die mit purer körperlicher Attraktion begann, doch schnell zu mehr wird.

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Sa. 02.11.19 22 Uhr: "Nach der Zukunft" und "Leiber"

NACH DER ZUKUNFT

André Krummel, D 2017, 46 min., OF mit engl. UT, digital

Nach dem Film gibt es Gelegenheit zu einem Publikumsgespräch mit André Krummel und Ortwin Passon, dem Regisseur und dem Protagonisten des Films.

Irgendwo zwischen der militärisch an­mu­ten­den Ordnung provinzieller THW-Veran­stal­tun­gen und der Ekstase schwuler Sex-on-Meth-Partys spielt sich Ortwin Passons Leben ab.

HIV-positiv hat er die Zeit überlebt, in der seine Diagnose noch einem Todesurteil gleichkam. Nun kämpft er für das Recht auf ungeschützten Sex und schreibt über die politische und strafrechtliche Relevanz von „Barebacking” seine Dissertation. Mittler­weile schon so lange, dass sein Doktorvater vermutlich die Fertigstellung nicht mehr mit erleben wird.

Als kritischer Politologe wendet er sich in seinen Publikationen gegen einen Staat, der in seinen Augen repressiv agiert und Frei­heits­rechte einzuschränken sucht. Privat lotet er die Grenzen radikal aus, die Staat und Öffentlichkeitsetzen: auf Gruppensexpartys, bei denen er unter Einfluss harter Drogen unge­schützten Analverkehr mit Männern hat.

NACH DER ZUKUNFT erzählt vom Leben nach dem Nicht-Eintreten des Todes, dem Bedürfnis nach Souveränität und Legitimation und ist gleichzeitig ein intimes Psychogramm einer komplexen Persönlichkeit.

vorher:

LEIBER

Andrè Krummel, D 2014, 10 min., OF mit engl. UT, digital

Der 20-Jährige Felix (Jonathan Berlin) hat vor einem halben Jahr angefangen, mit Sex schnelles Geld zu verdienen. Mehrmals die Woche verabredet er sich mit älteren Männern. Etwas Intimes sieht Felix daran nicht, schließlich ist es für ihn ein mechanisches Rein-und-Raus. Doch diesmal trifft Felix auf einen Kunden (Gerhard Polacek), der 250 Kilo wiegt. Felix ist gezwungen sich auf eine andere Weise mit dem gefährlich übergewichtigen Geschäftsmann auseinanderzusetzen. Dabei erfährt er dessen faszinierende Geschichte, die Felix zu einer Erkenntnis über sich selbst bewegt.

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