Sa 3.3. 22 Uhr "O Fantasma"

Joao Pedro Rodrigues, Portugal 2000, 90 min., FSK 18, OmU Sérgio gehört zu den Un­sichtbaren, die nachts in Lissabon den Müll aufsammeln. Tags­über lebt er vor allem in seinen eroti­schen Phan­tasien. Er hat schnellen Sex mit Fremden, von Dominanz und Auslieferungsspielen geprägt. Er lebt wie ein Hund, redet nicht, handelt instinktiv und nimmt sich, was er will. Eines Nachts trifft er auf einen jungen Motorradfahrer – und richtet all seine Fantasien und Begierden auf ihn. Es folgt Sérgios vollständige Verwandlung in ein Phantom, asozial, gefährlich, tierhaft – und die innere Ver­änderung geht mit dem Äußeren einher: ein von Latex umhüllter, durch und durch sexualisierter Körper auf seinen Streifzügen durch die Stadt. Das delikat fotografierte, fast stumme Werk erhielt auf dem New Yorker Gay and Lesbian Film-Festival 2001 den Hauptpreis.[gallery link="file" orderby="rand"]]]>

Sa. 06.11. 22h “No Skin of my Ass”

No Skin Off My Ass D/Can 1991, 80 Min., Regie: Bruce LaBruce Dem kanadischen Underground-Filmemacher Bruce LaBruce kommt es in seinem ersten längeren Spielfilm weniger auf Handlung und Dialoge als auf die Provokation des Szenarios und die Ästhetik der Bilder an: Ein Skinhead ist Objekt eines Friseurs, eine lesbische Filmemacherin arbeitet auf Kosten anderer an ihrer Karriere. Bruce LaBruce macht den Angehörigen einer homophoben Macho-Subkultur, die mit ihrem Körperkult eindeutig homoerotisch geprägt ist, zum  Fetisch einer Schwuchtel. Die politische Ideologie des Skinheads bleibt im Dunkeln und wird nicht ansatzweise thematisiert. Nicht nur in einer Zeit, als Skinheads per se als rechtsradikal galten, eine Provokation. Die Handlung ist schnell erzählt: Ein gelangweilter Friseur (Bruce LaBruce) trifft im Park auf einen jungen und naiv erscheinenden Skinhead (Klaus von Buecker), der den Friseur sofort in seinen Bann zieht. Er nimmt den scheinbar stummen jungen Mann mit nach Hause, lässt ihm ein Bad ein und sperrt ihn anschließend in ein Zimmer. Der Skinhead macht sich aus dem Staub und kehrt in sein eigenes Heim zurück, wo seine lesbische Schwester mit ihren Freundinnen an einem Film arbeitet. Ihr Film soll betont provokant und hochpolitisch wirken, so dass die herrische Regisseurin den eigenen Bruder für ihre Zwecke einspannt. Doch der Skinhead sehnt sich nach dem Friseur, der nunmehr allen Kunden eine Glatze schert. Schließlich finden beide zueinander und der Friseur verwickelt den Skinhead in demütigende Rollenspiele.]]>