Sa, 2.2.13, 22 Uhr: "Eban and Charley"

Eban and Charley

James Bolton, UK/USA, 2000, 86 min., OF

 18 ist das Schutzalter für sexuelle Kontakte in den meisten Staaten der USA. Sex mit einer Person unter 18 Jahren gilt strafrechtlich als Ver­gewaltigung. Was passiert, wenn ein 15-Jähriger einen 29-Jährigen liebt? James Bolton wirft einen sensiblen Blick auf beide Teile einer solchen Beziehung. Der 29-jährige Lehrer Eben (Brent Fellows) aus Seattle ist von seiner Schule entlassen worden, weil er eine Beziehung mit einem jugendlichen Fußballspieler hatte. Da er offensichtlich nicht angeklagt wurde, kann er zu Weihnachten zu seinen Eltern nach Oregon fahren. Dort lernt er mehr oder weniger zufällig den 15-jährigen Charley (Giovanni Andrade) kennen, der nach dem Tod seiner Mutter konfliktreich mit seinem Vater zusammenlebt. Die beiden unternehmen viel zusammen und verlieben sich schließlich ineinander. Wie zu erwarten erfahren die Eltern schnell von der Nähe der beiden und verlangen eine Trennung, was das Verhältnis der beiden vor eine Zerreißprobe stellt.

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Sa, 5.1.13 "Serial Mom"

Serial Mom John Waters, USA 1994, 93 Min, FSK: 16, OF Beverly Sutphin (Kathleen Turner) scheint ein glückliches Leben zu führen: Ihr Mann ist erfolgreicher Zahnarzt, ihre beiden Kinder quasi erwachsen und besuchen das College bzw. die High School, während die Mutter den Haushalt pflegt und angesehenes Mitglied der Gemeinde ist. Doch hinter ihrer scheinbar perfekten Maske treibt sie ein böses Spiel: Sie terrorisiert Nachbarn nicht nur via Telefon, sondern wird schließlich auch zur Mörderin. Und einmal damit angefangen, kann sie ihrer Mordlust nicht widerstehen und muss sich schließlich vor Gericht verantworten. John Waters inszenierte eine doppelbödige „schwarze“ Komödie von ausgesuchter, aber nie selbstzweckhafter Geschmacklosigkeit, die die Kehrseiten des bürgerlichen Familien- und Vorstadtidylls ebenso aufs Korn nimmt wie den modischen Medienwahn um pathologische Mörder.[gallery link="file" orderby="rand"]]]>

Sa, 1.12.12, 22 Uhr: "Tim Burton’s The Nightmare Before Christmas"

Tim Burton’s

The Nightmare Before Christmas

Henry Selick, USA 1993, OF

Jack Skellington, als Pumpkin King Star und Vorbild aller Kreaturen von Hallo­ween Town, hat es satt, jedes Jahr das gleiche Spektakel zu Halloween zu veranstalten, und verfällt in Melancholie. Er sehnt sich nach einer neuen Aufgabe. Durch Zufall entdeckt er Christmas Town und wünscht sich, den Kindern auf der Welt mit seinen Hallwoeener Freun­­dInnen eine angemessene Weih­nacht­süberraschung zu bereiten und so aus seiner Identitätskrise her­auszu­kom­men.

Halloween Town lässt sich auf das Unter­neh­men ein und bastelt eifrig Geschenke. Um die eige­ne Performance perfekt zu gestalten, muss der dicke, leicht debile Santa Claus aus dem Verkehr gezogen und dem Boogiman übergeben wer­den. Jack, das dürre Skelett im Nadelstreifenanzug, beschert nur als Sandy Claws die Kinder mit den schaurig schönen Gaben aus Halloween Town.

Der wundervolle Stop-Motion-Film ist längst zum einem Klassiker ge­wor­den. Weihnachtshasser wissen, dass das im Film gezeigt Disney-Happyend nicht der Ausgang der Geschichte sein kann. Auch Danny Elfmans oft gecoverte schräge Musik trägt zu dem genussvollen Erlebnis eines Identitätswechsels und einer (vermeintlich) verkehrten zucker­süßen Welt bei. Ein Kunstwerk, wie es q-rer nicht sein könnte.

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Sa. 3.11.12 22 Uhr "Satã"

SATÃ

Karim Aïnouz, Bras/F 2002, OmU 100Min

Kraftvoll und verletzlich. Gefeiert und gehasst. Umschwärmter Sänger. Hingebungsvoller Vater. Zügelloser Verbrecher. Leidenschaftlicher Liebhaber. Anfang der 30er Jahre lebt Joao Francisco in ärmlichen Verhältnissen mit seiner ‚patchwork family’, für die er sorgt, die er beherrscht.

Er kam aus dem Nichts und war ein Niemand. Groß, schwarz, eine imposante Gestalt. Die Menschen aus Lapa, jenes berühmte Künstlerviertel von Rio de Janeiro, sie mochten ihn: seine Art des Tanzens, seine Begeisterung und sein unbedingter Wille nach Freiheit. Und sie hassten Joao Francisco, den herrschsüchtigen Tyrann, der blind vor Wut, Ungerechtigkeit und unerwiderter Liebe durch die Strassen zog.

„SATÓ ist das bewegende Portrait einer explosiven und komplexen Persönlichkeit. Mit eindrucksvollen Bildern schafft der Film einen intimen Einblick in das Leben des Joao Francisco dos Santos, der als „Madame Satã“ gefeiert wird und schon zu Lebzeiten ein Mythos war. Ein Mann, dessen Drang nach Freiheit sein ganzes Leben beherrschte. Teufel und Heiliger.

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Sa, 6.10.12, 22 Uhr: "TURNING"

filmfest hamburg in Kooperation mit den lesbischwulen Filmtagen und der Q-Movie-Bar TURNING, Charles Atlas, DK/USA 2012, 82 min. Dokumentarfilm 2006 erfanden Antony Hegarty, der Sänger von Antony & The Johnsons, und der Videokünstler Charles Atlas „Turning“ – ein Projekt, halb Konzert, halb Performance. Nur von einem kleinen Kammerorchester begleitet, sang Antony 13 Songs, während zu jedem Song eine andere Frau auf einer Drehbühne erschien. Atlas filmte sie und warf ihr Abbild auf eine große Leinwand. Diese Frauen wichen allesamt vom herkömmlichen Genderkonzept Frau ab. Manche waren lesbisch, bisexuell, transsexuell oder androgyn. Turning, der Film, erzählt die Geschichten einiger von ihnen. Er ist damit zweierlei: Ein Konzert- und ein Performance-Film, der große Teile der Bühnenshow dokumentiert, aber auch das Porträt einer Reihe hochspannender Frauen. Charles Atlas (*1958) ist seit den 1970er Jahren sowohl für seine Dokumentarfilme als auch Videoinstallationen bekannt und gilt als Pionier der Tanz-Videofilme. Viele seiner Arbeiten entstanden in enger Zusammenarbeit mit Choreografen und Tänzern wie Michael Clark oder Merce Cunningham. Eine Auswahl seiner Filme und Videoarbeiten wurde 2006 im Rahmen einer Retrospektive in der Londoner Tate Modern gezeigt.]]>

Sa. 08.09.12 um 22 Uhr "EDWARD II."

EDWARD II. Derek Jarman, GB 1991, 90 min., OmU England zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Nach dem Tod seines despotischen Vaters kann der junge König Edward II. (Steven Waddington) endlich seinen verstoßenen Liebhaber Gaveston (Andrew Tiernan) zurück nach London holen. Die obsessive Liebe des Herrschers bringt schnell die Lords und Kirchenmänner gegen den Günstling auf, der von Edward mit Adelstiteln und Reichtümern überhäuft wird. Die verschmähte Königin Isabella (Tilda Swinton) verbündet sich mit dem machthungrigen Lord Mortimer (Nigel Terry) gegen den Ehemann und auch das Volk erhebt sich gegen die unkonventionelle Liebe. Und während Edward verzweifelt sein Recht auf Glück einfordert, versinkt das Land im Bürgerkrieg. Eine Liebe, die eine homophobe Gesellschaft ins Chaos stürzt – das ist der Stoff, den Derek Jarman frei nach dem Stück des Shakespeare-Zeitgenossen Christopher Marlowe 1991 in seinem erfolgreichsten Film umgesetzt hat, mit dem er gleichzeitig die zeitgenössische homophobe Gesetzgebung, etwa in Großbritannien kritisiert. [gallery link="file" orderby="rand"]]]>

Sa. 4.8.12 um 20 Uhr: "Street fables: Sexarbeit in der Popkultur"

Sex Arbeit Film Fest 2012″: “Street fables: Sexarbeit in der Popkultur” Historisch betrachtet, hat kein anderer Beruf so viel Kontroversen geweckt wie die Sexarbeit. Die Faszination, die sie stimuliert, wird seit Jahrhunderten auf unzählbare Weisen beschrieben, ob nun mit oder ohne Sympathie. Selbst der Videoclip, eines der jüngeren Medien im Bereich der Kulturindustrie, hat als Projektionsfläche gedient für die idealisierte Repräsentation vom sogenannten ältesten Gewerbe der Welt. Diese Musikvideo-Anthologie zeigt, dass Sexarbeiter_innen ihre transgressive Ausstrahlung nicht verloren haben. Achtung: Wir fangen diesmal schon um 20 Uhr an… … und geben auch  keine Bar.  Stattdessen: Queer Flora-Soliparty]]>

Sa, 7.7.12, 22 Uhr: "Jeffrey"

Jeffrey Christopher Ashley, USA 1995, 92 Min, FSK 16, OmU Jeffrey (Steven Weber) ist ein erfolg­loser New Yorker Schau­spieler, der sich seinen Lebensunterhalt als Kellner verdient. Als Aids, besonders in den schwulen Reihen, ein immer größeres Thema wird und die Angst beständig steigt, beschließt er, künftig auf Sex zu verzichten. Doch kaum hat er diesen Entschluss gefasst, verliebt er sich in Steve (Michael T. Weiss) aus dem Fitness-Studio. Gerade als er sein No-Sex-Vorhaben wieder abblasen will, erfährt er, dass Steve HIV-positiv ist, und für Jeffrey bricht eine Welt zusammen. Jeffrey versucht verzweifelt, Steve nicht mehr über den Weg zu laufen, doch dieser geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Jeffreys Freunde Sterling (Patrick Stewart) und Darius wollen ihn immer wieder davon überzeugen, Steve schließlich doch eine Chance zu geben. Bis die Geschichte schließlich eine Wendung erfährt, als bei dem HIV-positiven Darius das Virus ausbricht.[gallery link="file" orderby="rand"]]]>

Sa. 9.6. 22 Uhr "Schrei in der Stille"

Achtung: Diesmal am 2. Samstag!

The Reflecting Skin  (Schrei in der Stille) Philip Ridley, GB/CAN 1990, 95Min, FSK:16, 16mm DF Idaho der 50er-Jahre: In der Ödnis endloser Kornfelder muss der Junge Seth zurechtkommen mit einer herrsch-süchtigen, zänkischen Mutter und einem sehr schwachen, wenn auch sanften, Vater mit homosexuellen Neigungen. Als in der Umgebung Kinder ermordet werden, projiziert Seth in vorpubertärer Naivität die Schuld auf Dolphin, eine Witwe, die er für einen Vampir hält – obwohl er die wahren Täter längst kennt. Als sich sein großer Bruder Cameron in Dolphin verliebt, trifft Seth eine folgenschwere Entscheidung. Dysfunktionale Familien, ländlicher Aberglaube, Panoramabilder in betörenden Farben und Erzähltempo in Zeitlupe: Der Brite Philip Ridley kreiert in seinem Regiedebüt ein bizarres Universum und bildgewaltiges, fesselndes Psychodrama.
Bild Seth mit Harpune
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Sa 5.5. 22 Uhr "I killed my mother"

I killed my mother  Xavier Dolan,  Canada 2009, 96 min., FSK: 16, OmU Hubert entwickelt einen geradezu ma­ni­schen Hass auf seine Mutter, ein Hass, der durchaus auch als Ven­til lesbar ist für das anstehende, aber erfolgreich verdrängte Coming-out des 17-Jährigen. Hubert ringt mit die­sem Hass, versucht ihn bewusst mit mustergültigem Verhalten in den Griff zu bekom­men. Doch die zwiespältigen Gefühle brechen immer wieder aus ihm heraus. Die Mutter erfährt von der Homosexualität des Jungen schließlich ausgerechnet von der in jeder Hinsicht auf­rei­zend libertinen Mutter von Huberts gleichaltrigem Ge­liebten Antonin Rimbaud (erklärtermaßen die Ver­schmel­zung zweier Vorbilder des Regisseurs Dolans, der Schriftsteller Antonin Artaud und Arthur Rimbaud). Dieser Vertrauensbruch durch Verschweigen ist für die Mut­ter fast schmerzlicher als alle vorangegangenen Be­schimpfungen und Nörgeleien des Sohnemanns zusam­men­genommen.[gallery link="file" orderby="rand"]  ]]>