Sa. 18.10. 20:15 Uhr: "Der Priester – Priest"

Lesbisch Schwulen Filmtage:

DER PRIESTER – PRIEST

Antonia Bird, Großbritannien 1994, 103 ‚, 35 mm,
Pater Greg Pilkington (Linus Roache) ist ein junger katholischer Geistlicher, der seine erste Stelle in einem Liverpooler Armenviertel antritt und dort mit dem wirklichen Leben konfrontiert wird. Er muss feststellen, dass die sittenstrengen Vorschriften der Kirche und seine religiösen Ideale mit der Realität nur schwer in Einklang zu bringen sind. Sein Alt-68er-Pfarrerkollege Matthew (Tom Wilkinson) hat ein Verhältnis mit der Haushälterin, und er selbst kann ebenfalls die eigene Sexualität nicht unterdrücken. So trifft er in einer Schwulenbar den jungen Arbeiter Graham (Robert Carlyle), in den er sich verliebt. Als Greg mit Graham von der Polizei in eindeutiger Situation im Auto erwischt wird, brechen Anfeindungen durch die Gemeinde und den Bischof über ihn herein. Dass der Film trotz seiner ernsten Themen nicht allzu schwer, sondern äußerst warmherzig und kurzweilig daher kommt, liegt am spröden, ungeschminkten, mit Humor durchsetzten Realismus des New British Cinema und den gelungenen Charakter studien. Regisseurin Antonia Bird legte viel Wert auf die natürliche und realistische Darstellung der schwulen Sexszenen. Auf der Berlinale 1995 gewann Der Priester den Teddy-Publikumspreis für den besten Spielfilm. as/jp zur Filmbeschreibung
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Sa. 4.10.14, 22 Uhr: "Wilde"

Nachdem wir es am 5.7. vergeigt haben, zeigen wir jetzt im Oktober: WILDE Brian Gilbert, GB 1997, 118 min., OmU London 1892. Die Kritiker feiern Oscar Wilde (Stephan Fry) als den neuen Dramatiker. Zwar ist sein Werk Das Bildnis des Dorian Gray um­stritten, doch in der High Society steht der irische Dandy mit der spitzen Zunge hoch im Kurs. Daheim sitzt die hübsche Ehefrau Constance mit den beiden kleinen Kindern, wäh­rend die jugendlichen Liebhaber bei dem Schriftsteller Schlange stehen. Als Wilde dem jungen Lord Alfred Douglas (Jude Law) verfällt, verändert sich sein Leben grundlegend. Seine Liebe zu dem egoistischen Aristokraten grenzt an Selbstaufgabe. Er vernachlässigt seine Arbeit, wird krank und bekommt akute Geldprobleme. Alfreds Vater, der Marquis von Queensberry, will die Beziehung zu seinem Sohn unterbinden. Es kommt zu einem Prozess, bei dem Wilde wegen Unzucht verurteilt wird. Zwei Jahre Zuchthaus mit Zwangsarbeit zerstören den feinsinnigen Schriftsteller endgültig. In Gilberts Film steht die Person Oscar Wilde im Mittelpunkt, ein wider­sprüchlicher Mensch mit großen Gefühlen, einem scharfen Verstand, ehrlicher bürgerlicher Liebe zu Frau und Kindern sowie unbürgerlicher Leidenschaft für das gleiche Geschlecht. An seiner Homosexualität, auf die Gesellschaft und Presse mit intoleranter, bösartiger Hetze reagieren, zerbricht der Dichter, Mann, Vater Wilde schließlich. Er wird nur 46 Jahre alt. Wilde]]>