Sa. 4.9.21, 22 Uhr "Our Dance of Revolution"

Bitte beachtet die am Veranstaltungsabend geltenden Einlassbedingungen des B-Movie (s. Startseite B-Movie).

OUR DANCE OF REVOLUTION

Phillip Pike; Kanada 2019; 102 Min. OmU; Digital

„Wir sind Menschen der Revolution. Wir sind hier, weil andere rebelliert haben. Weil andere beständig Widerstand geleistet haben!“

Phillip Pikes Doku­men­tarfilm erzählt die Geschich­te von Torontos Schwarzer queer und trans*-Community. Vielfältige, generationsübergreifende Berichte widmen sich den Kämpfen der letzten 35 Jahre um Sichtbarkeit und gegen Polizeigewalt im Aufbau einer kraftvollen Schwarz-queeren Community, die heute in Torontos Kapitel der „Black Lives Matter“-Bewegung mündet.

Der Film zeigt den Mut, die Hartnäckigkeit und die Hingabe und Kreativität, mit der aktivistische Gemeinschaften und Diskurs aufgebaut wurden, das Gestalten von sichereren und lebensbejahenden Räumen und bietet nicht zuletzt immer wieder Platz zum Tanzen in dieser queeren Schwarzen Revolution!

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Sa. 3.7.21, 22 Uhr: "Cocktail für eine Leiche"

Bitte beachtet die am Veranstaltungsabend geltenden Einlassbedingungen des B-Movie (s. Startseite B-Movie).

Cocktail für eine Leiche

Alfred Hitchcock, USA 1948, 80 min, DF

Ein Apartment mit Panorama­blick über die Skyline Manhattens. Hier leben die gut situierten Studenten Brandon Shaw und Philip Morgan, die im gemeinsamen Wohnzimmer soeben den perfekten Mord begangen haben. Ohne Motiv, sondern aus Lust an der intellektuellen Herausforder­ung. Das Opfer, ihr Kommilitone David Kentley, liegt nun in einer antiken Truhe. Als Krönung ihres Erfolgs beschließt Brandon, das Buffet für die bevorstehende Cocktailparty auf ebendieser Truhe anzurichten. Eingeladen sind unter anderem der Vater und die Freundin des Ermordeten. Die Gäste ahnen nichts, nur Rupert Cadell, Dichter, Philosoph und Mentor der beiden, beschleicht beim Partytalk ein schlimmer Verdacht. Ein Kammerspiel über die Kunst des Mordens und die abgründigen Theorien von „Übermenschen“.

Nach dem englischen Theaterstück „The Rope“ von Patrick Hamilton. Das im Theaterstück verdeutlichte schwule Verhältnis der beiden Studenten ist dem HAYS-CODE – der damaligen Zensur Hollywoods in den USA der vierziger Jahre – zum Opfer gefallen. Dennoch lehnte der ursprünglich als Darsteller für Rupert Cadell geplante Cary Grant wegen der homosexuellen Bezüge ab, die Rolle übernahm James Stuart.

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Sa. 19.6. 21:15 Uhr "The Wild Boys"

Es geht wieder los!!!

Am 19. Juni startet das B-Movie um 19 Uhr mit einem 24-Stunden-Programm. Die Q-Movie-Bar ist mit dabei und präsentiert um 21:15:

The Wild Boys (Les Garçons Sauvages)

FR, 2017, 110 Min., OmU, digital
Regie: Bertrand Mandico, Darsteller*innen: Pauline Lorillard, Vimala Pons, Diane Rouxel

Fünf Jungen aus gutem Hause töten ihre Literaturlehrerin. Strafe muss sein, fern der Zivilisation sollen sie auf hoher See auf einem Schiff unter der harten Hand des alten Kapitäns Ordnung und Disziplin erlernen. Sie rebellieren, stranden auf einer Insel voller Mysterien und wandeln sich, doch anders als vorgesehen. Sie lösen gesellschaftliche Grenzen, einschließlich der geschlechtlichen, auf.

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Sa, 03.10.20, 22 Uhr: „Phoenix“

Das B-Movie ist mit neuer Lüftung und Sicherheitskonzept wieder geöffnet. Informationen dazu finden sich auf der Website des B-Movie.

Bitte reserviert auf der Website des B-Movies gemeinsam Karten und nicht einzeln, wenn ihr zusammensitzen wollt. Denn so sehen wir früher, wie viele Menschen in den Saal können. Bitte reserviert frühzeitig! Wenn die Vorstellung ausverkauft ist, schickt uns bitte eine Mail, damit wir über einen zusätzlichen Termin nachdenken können.

Christian Petzold, D 2014, 98 min.; DF

Nach dem Ende des II. Weltkrieges wird die Sängerin Nelly (Nina Hoss), die als Jüdin im KZ Auschwitz war und überlebt hat, von ihrer Freundin Lene (Nina Kunzendorf) in ihre Heimatstadt zurückgebracht. Ihr Gesicht muss wegen ihrer Verletzungen chirurgisch „rekonstruiert“ werden, so dass sie verändert aussieht. Außer Lene weiß niemand, dass Nelly überlebt hat, vor allem nicht ihr Ex-Mann, der Pianist Johnny (Ronald Zehrfeld). Obwohl er sie vermutlich an die Nazis verraten hat, will Nelly ihn wiedersehen. Doch Johnny, fest überzeugt, dass seine Ex-Frau tot ist, erkennt sie nicht. Stattdessen macht er ihr ein Angebot: Da sie seiner „verstorbenen“ Frau so täuschend ähnlichsieht, soll sie deren Platz einnehmen und die KZ-Heimkehrerin spielen. Auf diese Weise will er an das Vermögen seiner tot geglaubten Frau gelangen. Lene wünscht sich hingegen, mit Nelly in Palästina ein neues Leben zu beginnen.

Christian Petzold zeigt in „Phoenix“ nachdrücklich den Umgang der deutschen Nachkriegsgesellschaft mit den Verbrechen der NS-Zeit: die völlige Ignoranz. Als Lene Johnny fragt, was sie denn sagen solle, wenn sie nach Auschwitz gefragt werde, antwortet er: „Ich verspreche Ihnen, niemand wird danach fragen.“ Allgemein steht die Frage nach Brüchen von Identitäten im Mittelpunkt des Filmes.

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Sa, 05.09.20, 22 Uhr: „The Stranger in Us“

nun im September statt im April

Das B-Movie macht ab September mit neuer Lüftung und Sicherheitskonzept wieder auf. Informationen dazu finden sich demnächst auf der Website des B-Movie.

So gibt es auch wieder eine Q-Movie-Bar.

Scott Boswell, USA 2010, 107 min., OmU

Nachwuchsdichter Anthony folgt seinem Freund Stephen, einem erfolgreichen Innen­architekten, aus der Einöde Virginias nach San Francisco. Doch der Traum vom glücklichen Zusammenleben platzt bald, als bei Stephen die gewalt­tätige Seite seiner Persönlichkeit zum Vorschein kommt. Anthony sucht sich eine eigene Bleibe und lässt sich auf die Nächte der Großstadt ein – insbesondere auf den jugendlichen Gavin, der mitunter als Stricher arbeitet und in einer Welt aus flüchtigem Sex, Drogen und Gewalt lebt. Hin- und hergerissen zwischen Orten, Wünschen und Idealen kämpft Anthony um die Erfüllung seiner Träume.

„The Stranger In Us“ – ein leiser, berührender Film mit stimmungsvollen Aufnahmen und feinfühligen Dialogen und einem San Francisco, wie man es so nur selten sieht.

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Sa. 07.03.20, 22 Uhr: "Kuss der Spinnenfrau"

Kuss der Spinnenfrau / BEIJO DA A MULHER ARANHA / KISS OF THE SPIDER WOMAN

Hector Babenco; Brasilien/USA 1985; 124 Min.; Deutsche Fassung analog auf 35 mm

Zwei Männer in einer Zelle – irgendwo in einem dreckigen Knast in Brasilien. Der eine ist Valentin Arregui (Raul Julia), ein Oppositioneller, der gegen das Regime vorgehen will. Sein ungleicher Mit-Sträfling Luis Molina (William Hurt), der sich für die schwülstig-kitschige Traumwelt eines Propagandafilms begeistert, ist alles andere als politisch engagiert. Als waschechte „Schwester“, mit einem Hang fürs Schöne und Feine, sitzt er wegen angeblich unzüchtigem Umgang mit Minderjährigen ein. Luis hat mit der Geheimpolizei eine Abmachung, nach der er Valentin ausspionieren soll. Er verliebt sich jedoch in Valentin und bewahrt Stillschweigen. Nach seiner Entlassung kontaktiert Luis die revolutionären Freunde von Valentin, was nicht ohne Folgen bleibt.

Der als Kammerspiel intensiv gestaltete Film basiert auf der Romanvorlage von Manuel Puig, welche in Argentinien spielte.

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Sa. 01.02.20, 22 Uhr: "Marvin"

Marvin

Anne Fontain; Frankreich 2018; 114 Min.; OmU; digital

Martin Clement, geboren als Marvin Bijou, ist entkommen. Dem Dorf seiner Kindheit. Der Tyrannei seines Vaters. Der Resignation seiner Mutter. Den Schikanen seiner Geschwister und Mitschüler. Allen, die ihn nicht verstehen wollten, weil er anders war als sie. Aber es gab auch Verbündete. Seine Lehrerin Madame Clement, die ihm die Welt des Theaters zeigte und deren Namen er voll Dankbarkeit annahm. Den Schriftsteller Abel Pinto, der ihn ermutigte, seine Geschichte aufzuschreiben. Und die Schauspielerin Isabelle Huppert, die sein Lebensstück mit ihm auf die Bühne bringen will. Martin ist bereit, für diese Aufführung alles zu riskieren. Sie soll zum endgültigen Zeugnis seiner Neuerfindung werden. [https://www.marvin-der-film.de/]

Für ihr authentisches Porträt eines schwulen Jungen, der sich von seiner prekären Herkunft befreit und zu einer eigenen künstlerischen Stimme findet, wechselt Regisseurin Anne Fontaine zwischen Marvins traumatischer Vergangenheit in der ostfranzösischen Provinz und Martins verheißungsvoller Gegenwart in der Pariser Bohème hin und her. Der Film wirkt wie eine dramatische Umsetzung von Didier Eribons Rückkehr nach Reims.

https://youtu.be/8QMCXDO3lkE
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Sa. 04.01.20, 22 Uhr: "The Hours"

The Hours

Stephen Daldry; USA 2002; 114 Min.; OmU; digital

Das Leben dreier Frauen aus drei unterschiedlichen Epochen ist miteinander verknüpft. 1923 erwacht Virginia Wolf (Nicole Kidman) mit der Idee für ihren neuen Roman im Kopf. Sie kann nicht vergessen, dass sie bisher stets mit Lethargie und Depressionen kämpfen musste, wenn sie an einem neuen Werk schrieb. Es nimmt sie mit, dass sich ihr Leben fremdbestimmt anfühlt, weswegen „Mrs. Dalloway“ ihre Erlebniswelt widerspiegeln soll. Der Roman wird 1951 auch von Laura Brown (Julianne Moore) gelesen, die sich ebenfalls eingeengt fühlt – in der Ehe mit Dan (John C. Reilly). Ein Plan beginnt, in ihr zu reifen: Selbsttötung.

Die dritte Episode von „The Hours“ spielt in der Gegenwart, wo Clarissa (Meryl Streep) mit ihrer eingeengten Lebenssituation zurechtzukommen versucht. Sie pflegt ihre an AIDS erkrankte Jugendliebe Richard (Ed Harris) und hofft, an vergangenes Glück anschließen zu können. Er nennt sie Mrs. Dalloway …

Michael Cunninghams Roman „The Hours“ galt als unverfilmbar, handelt er doch vom Rückzug nach innen. Umso sensationeller ist die Eindringlichkeit, mit der das Ensemble Gefühlswelten einsichtig macht.

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Sa. 07.12.19, 22 Uhr: "Philadelphia"

Philadelphia

Jonathan Demme, USA 1993, 125 min., OmU

Philadelphia ist der erste große Hollywood­film, der sich kritisch mit dem gesell­schaftlichen Umgang mit AIDS-Erkrankten und schwulen Männern in den USA ausein­andersetzte. Jonathan Demmes Gerichts­drama war ein großer Erfolg und erhielt auch zahlreiche Preise, unter anderem 1994 den Oscar für den besten Haupt­darsteller. Nicht nur christliche Fundamen­talist­Innen kritisierten den Film, sondern auch Aids-AktivistInnen, weil er Klischee reproduziere und nicht bekämpfe.

Der ehrgeizige junge Anwalt Andrew Beckett (Tom Hanks), der eine aussichts­reiche Karriere vor sich hat, wird von der angesehenen Kanzlei, für die er arbeitet, unter einem Vorwand entlassen, nach die ersten Anzeichen einer AIDS-Erkrankung für alle sichtbar werden. Beckett möchte seinen ehemaligen Arbeitgeber wegen Diskriminierung auf Entschädigung verklagen. Als Rechtsbeistand findet er schließlich Joe Miller (Denzel Washington), der die Vertretung erst übernimmt, nachdem er miterlebt hat, wie Beckett in einer wissenschaftlichen Bibliothek wegen seiner Erkrankung diskriminiert wird, und nur langsam seine eigenen Vorurteile ablegt.

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Sa. 02.11.19 22 Uhr: "Nach der Zukunft" und "Leiber"

NACH DER ZUKUNFT

André Krummel, D 2017, 46 min., OF mit engl. UT, digital

Nach dem Film gibt es Gelegenheit zu einem Publikumsgespräch mit André Krummel und Ortwin Passon, dem Regisseur und dem Protagonisten des Films.

Irgendwo zwischen der militärisch an­mu­ten­den Ordnung provinzieller THW-Veran­stal­tun­gen und der Ekstase schwuler Sex-on-Meth-Partys spielt sich Ortwin Passons Leben ab.

HIV-positiv hat er die Zeit überlebt, in der seine Diagnose noch einem Todesurteil gleichkam. Nun kämpft er für das Recht auf ungeschützten Sex und schreibt über die politische und strafrechtliche Relevanz von „Barebacking” seine Dissertation. Mittler­weile schon so lange, dass sein Doktorvater vermutlich die Fertigstellung nicht mehr mit erleben wird.

Als kritischer Politologe wendet er sich in seinen Publikationen gegen einen Staat, der in seinen Augen repressiv agiert und Frei­heits­rechte einzuschränken sucht. Privat lotet er die Grenzen radikal aus, die Staat und Öffentlichkeitsetzen: auf Gruppensexpartys, bei denen er unter Einfluss harter Drogen unge­schützten Analverkehr mit Männern hat.

NACH DER ZUKUNFT erzählt vom Leben nach dem Nicht-Eintreten des Todes, dem Bedürfnis nach Souveränität und Legitimation und ist gleichzeitig ein intimes Psychogramm einer komplexen Persönlichkeit.

vorher:

LEIBER

Andrè Krummel, D 2014, 10 min., OF mit engl. UT, digital

Der 20-Jährige Felix (Jonathan Berlin) hat vor einem halben Jahr angefangen, mit Sex schnelles Geld zu verdienen. Mehrmals die Woche verabredet er sich mit älteren Männern. Etwas Intimes sieht Felix daran nicht, schließlich ist es für ihn ein mechanisches Rein-und-Raus. Doch diesmal trifft Felix auf einen Kunden (Gerhard Polacek), der 250 Kilo wiegt. Felix ist gezwungen sich auf eine andere Weise mit dem gefährlich übergewichtigen Geschäftsmann auseinanderzusetzen. Dabei erfährt er dessen faszinierende Geschichte, die Felix zu einer Erkenntnis über sich selbst bewegt.

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