im Rahmen des Filmfest Hamburg 2011:
HOT HOT HOT
Beryl Koltz; LU, AT, BE 2011, 90 Min. OmU
Die Schönheit hat viele Gesichter – und ein Po unendlich viele mögliche Formen: rund, eckig, oval, flach, muskulös, prall, eingefallen. Ferdinand bleibt nichts Menschliches fremd bei seinem neuen Job in einem Sauna-Wellnesszentrum. Dabei ist der verklemmte Mittvierziger eine glatte Fehlbesetzung: Er hat panische Angst vor nackter Haut und Hitze. Doch nach und nach lösen sich seine Verspannungen, auch dank seiner vollschlanken Arbeitskollegin Mary-Ann. Ein skurriles und komisches Spiel mit Schönheitskonventionen und eine herzzerreißende Liebesgeschichte.
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Sa. 03.09. 22h “Was nützt die Liebe in Gedanken”
Was nützt die Liebe in Gedanken
Achim von Borries, D 2004, 90 Min., FSK: 16
„Liebe Nachwelt, hiermit informieren
Paul Krantz und Günther Scheller:
Liebe ist der einzige Grund,
für den wir zu sterben bereit sind.“
Berlin 1927, ein heißes Wochenende im Sommer. Die beiden Gymnasiasten Paul Krantz (Daniel Brühl) und Günther Scheller (August Diehl), feiern mit zahlreichen Freundinnen und Freunden ein rauschendes Fest in einem Sommerhaus im Grünen vor den Toren Berlins. Dabei wird getrunken, getanzt und über Poesie und Begehren philosophiert. Dem Begehren wird auch freier Lauf gelassen, sofern möglich: Denn Paul liebt Hilde, Elli liebt Paul, Günther liebt Hans und seine Schwester Hilde liebt Hans ebenfalls. Schließlich stellt sich die Frage, ob der Schwur eingehalten werden muss.
Achim von Borries hat poetische Bilder geschaffen, die Spätsommergefühle hervorrufen. Der Film, der Heterosexualität und Homosexualität als gleichberechtigte Varianten zeigt, basiert auf einer wahren Begebenheit, der „Steglitzer Schülertragödie“ von 1927. Die dritte Verfilmung einer Romanvorlage kam im Gegensatz zu den Vorläufern von 1928 und 1956 unzensiert ins Kino.[gallery link="file" orderby="rand"]
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Keine Q-Movie-Bar im August
Sa. 02.07. 22h “Hairspray”
Hairspray John Waters, USA 1988, 92 min, FSK: 6, OmU HauptdarstellerInnen: Sonny Bono, Ruth Brown, Divine und Debbie Harry Die übergewichtige Tracy Turnblad wird Star der Tanzsendung Corny-Collins-Show im Lokalfernsehen von Baltimore. Doch die bisherige Nummer Eins der Show, Amber von Tussle, fühlt sich in ihrer Rolle bedroht. Als es dann auch noch darum geht, von den Zuschauern zur Miss Autoshow gewählt zu werden, entwickelt sich ein erbittertes Duell zwischen den beiden. Hairspray ist ein komödiantisches Musical, das durch den schrillen Charme der Sechziger Jahre und einer liebenswerten Hauptdarstellerin besticht. [gallery link="file" orderby="rand"]]]>
Sa. 04.06. 22h “Caravaggio”
CARAVAGGIO Derek Jarman, UK 1986, 93Min, OmU, FSK: 12 Derek Jarmans Klassiker des europäischen Kinos ist die Verfilmung des wilden Lebens des Renaissance-Malers Caravaggio (Nigel Terry). Berühmt als Schöpfer düsterer und erotischer Werke, die seinen reichen und mächtigen Auftraggebern und Gönnern nicht selten unheimlich waren – beargwöhnt wegen seines Umgangs mit Strichern und Tagelöhnern. Er lebt in einer Dreierbeziehung mit dem schönen Dieb Ranucchio (Sean Bean) und dessen Frau, der Prostituierten Lena (Tilda Swinton), zusammen, die auch für seine berühmtesten Bilder Modell stehen. Die menage-à-trois endet mit dem tragischen Tod Lenas und Caravaggio muss sein restliches Leben auf der Flucht verbringen. CARAVAGGIO, 1986 auf der Berlinale uraufgeführt und preisgekrönt, ist bis heute ein Meilenstein der schwulen Filmgeschichte und einer der wenigen wirklich adäquaten Filme über Kunst und Malerei.[gallery link="file" orderby="rand"]]]>
Sa. 07.05. 22h “Taxi zum Klo”
Taxi zum Klo Frank Ripploh, D 1980, 95Min, FSK: 16 Eine authentische Liebesgeschichte zwischen zwei Männern. Frank ist Lehrer, Bernd arbeitet in einem Kino. Bernds Zukunftstraum ist das ruhige Leben zu zweit, mit Blumentopf und Bauernhof. Frank braucht das Abenteuer, die Sehnsucht, die Erfahrung von Grenzen. Frank ist Tag und Nacht in Berlin unterwegs, immer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer. Er holt sich seine Kerle von der Klappe, aus der Männersauna, der Nacht der Großstadt. Bernd ist verzweifelt. Er bekocht Frank, wäscht ihm die Socken, bekommt aber nicht, wonach er sich sehnt: Franks Treue. Auf einem verschrobenen Tuntenball kommt es zur Eskalation … Taxi zum Klo ist ein Film, wie er schwuler nicht sein könnte, aus der Zeit vor AIDS. Ein Kultfilm – zur Neubetrachtung nach 3 Jahrzehnten als bisher unveröffentlichte, ungekürzte „Directors Cut“ Version! [gallery link="file" orderby="rand"]]]>
Sa. 02.04. 22h “The Graffiti Artist”
The Graffiti Artist
James Bolton USA 2004, 80 Min, OmU, FSK 16
Der Film taucht tief ein in das Bewusstsein der Tagger- und Graffiti-Subkultur. Regisseur Jimmy Bolton liefert mit seinem Film das eindringliche Portrait eines jungen Mannes, der sich bewusst aus der Mainstream-Gesellschaft ausklinkt.
Der Film lässt den Zuschauer an Nicks Suche nach Identität teilhaben, ohne dessen jugendliche Unsicherheiten zu denunzieren. Dabei beschränkt sich Bolton darauf, den stillen Beobachter zu spielen. Auf jede Wertung verzichtend, lässt er das Geschehen unkommentiert stehen und die Figuren für sich selbst sprechen.
So lebt der Film vor allem vom zurückhaltenden, aber trotzdem eindringlichen Spiel seines Hauptdarstellers Ruben Bansie-Snellman. Fast ohne Worte und mit noch weniger offensichtlichen Emotionen deckt der junge Schauspieler eine solche Bandbreite menschlicher Gefühle von heimlicher Liebe über Verunsicherung bis hin zu Angst ab, dass ein Hollywood-Darsteller für die gleiche Rolle wahrscheinlich Unmengen an Wut- und Tränenausbrüchen gebraucht hätte, um ähnlich intensiv rüber zu kommen.
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Sa. 05.03. 22h “Meeresfrüchte”
Meeresfrüchte
Olivier Ducastel und Jacques Martineau, Frankreich 2005
Eine französische Mittelstandsfamilie verbringt die Sommerferien in einem alten Strandhaus am Meer in der Nähe von Marseille. Mit dabei ist der schwule Freund des Sohnes, später taucht auch noch der Liebhaber der Mutter auf. Es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, deren Ausgang ungewiss ist.
VORFILM: „Kollektiver“ Kurzfilm
BARBARELLA VS. FLESH GORDON
Hamburg-St. Pauli, 2009 ~10 Min
Queerer sci-fi trash-Spaß
Super-not-man versucht einen antimonarchistischen Angriff eines anarchistischen Alien auf die schöne Prinzessin abzuwehren.
05.03.2011, 22 Uhr, Q-Movie-Bar,
B-Movie, Brigittenstraße 5, anschließend BAR]]>
Sa. 5.2. 22h “Pink Narcissus”
Pink Narcissus James Bidgood, USA 1971, 71 Min. Pink Narcissus ist eine Collage aus narzisstischen Phantasien eines hübschen jungen Mannes, gefilmt in einer Ästhetik, die wir heute mit Pierre et Gilles verbinden würden, die ihrerseits Anregungen aus Bidgoods Arbeit gezogen haben. Pink Narcissus zelebriert die Schönheit des männlichen Körpers. Der begehrenswerte Narziss entführt in eine obsessiv-erotische Traumwelt, mal als Torero, mal als römischer Sklave, als Stricher oder verliebter Draufgänger. Schwuler Pop. [gallery link="file" orderby="ID"] Von 1963 bis1970 arbeitete James Bidgood in seiner zum Filmstudio umfunktionierten Wohnung an diesem Kult-Klassiker, der 1999 im Museum of Modern Art als „Meisterwerk des kitschy glitz“ gewürdigt wurde und Künstler wie Andy Warhol, David LaChapelle oder Pierre et Gilles beeinflusste. Mit VORFILM]]>
Sa. 08.1. 22h “Faustrecht der Freiheit”
ACHTUNG: 2. Samstag im Monat
Faustrecht der Freiheit
BRD 1974, 118 Min., Regie: Rainer Werner Fassbinder
Hinter dieser schwulen Liebesgeschichte aus den Siebzigern lässt Fassbinder eine böse Parabel über die Ausbeutung von Lebenslust, Lebensenergie und Arbeitskraft erscheinen. Sarkastisch dekuvriert und parodiert er die heuchlerischen Rituale bürgerlicher Wohlanständigkeit. Was als satirisch zugespitzte Komödie einer Freundschaft beginnt, wendet sich zum Melodram mit tragischem Ausgang. An sich selbst in der Hauptrolle macht Fassbinder die Probe aufs Exempel und geht den Weg eines Menschen durch die Stadien der Täuschung, der Manipulation und des Missbrauchs von Gefühlen bis in den Untergang.
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