Hairspray John Waters, USA 1988, 92 min, FSK: 6, OmU HauptdarstellerInnen: Sonny Bono, Ruth Brown, Divine und Debbie Harry Die übergewichtige Tracy Turnblad wird Star der Tanzsendung Corny-Collins-Show im Lokalfernsehen von Baltimore. Doch die bisherige Nummer Eins der Show, Amber von Tussle, fühlt sich in ihrer Rolle bedroht. Als es dann auch noch darum geht, von den Zuschauern zur Miss Autoshow gewählt zu werden, entwickelt sich ein erbittertes Duell zwischen den beiden. Hairspray ist ein komödiantisches Musical, das durch den schrillen Charme der Sechziger Jahre und einer liebenswerten Hauptdarstellerin besticht. [gallery link="file" orderby="rand"]]]>
Kategorie: Film des Monats
Sa. 04.06. 22h “Caravaggio”
CARAVAGGIO Derek Jarman, UK 1986, 93Min, OmU, FSK: 12 Derek Jarmans Klassiker des europäischen Kinos ist die Verfilmung des wilden Lebens des Renaissance-Malers Caravaggio (Nigel Terry). Berühmt als Schöpfer düsterer und erotischer Werke, die seinen reichen und mächtigen Auftraggebern und Gönnern nicht selten unheimlich waren – beargwöhnt wegen seines Umgangs mit Strichern und Tagelöhnern. Er lebt in einer Dreierbeziehung mit dem schönen Dieb Ranucchio (Sean Bean) und dessen Frau, der Prostituierten Lena (Tilda Swinton), zusammen, die auch für seine berühmtesten Bilder Modell stehen. Die menage-à-trois endet mit dem tragischen Tod Lenas und Caravaggio muss sein restliches Leben auf der Flucht verbringen. CARAVAGGIO, 1986 auf der Berlinale uraufgeführt und preisgekrönt, ist bis heute ein Meilenstein der schwulen Filmgeschichte und einer der wenigen wirklich adäquaten Filme über Kunst und Malerei.[gallery link="file" orderby="rand"]]]>
Sa. 07.05. 22h “Taxi zum Klo”
Taxi zum Klo Frank Ripploh, D 1980, 95Min, FSK: 16 Eine authentische Liebesgeschichte zwischen zwei Männern. Frank ist Lehrer, Bernd arbeitet in einem Kino. Bernds Zukunftstraum ist das ruhige Leben zu zweit, mit Blumentopf und Bauernhof. Frank braucht das Abenteuer, die Sehnsucht, die Erfahrung von Grenzen. Frank ist Tag und Nacht in Berlin unterwegs, immer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer. Er holt sich seine Kerle von der Klappe, aus der Männersauna, der Nacht der Großstadt. Bernd ist verzweifelt. Er bekocht Frank, wäscht ihm die Socken, bekommt aber nicht, wonach er sich sehnt: Franks Treue. Auf einem verschrobenen Tuntenball kommt es zur Eskalation … Taxi zum Klo ist ein Film, wie er schwuler nicht sein könnte, aus der Zeit vor AIDS. Ein Kultfilm – zur Neubetrachtung nach 3 Jahrzehnten als bisher unveröffentlichte, ungekürzte „Directors Cut“ Version! [gallery link="file" orderby="rand"]]]>
Sa. 02.04. 22h “The Graffiti Artist”
The Graffiti Artist
James Bolton USA 2004, 80 Min, OmU, FSK 16
Der Film taucht tief ein in das Bewusstsein der Tagger- und Graffiti-Subkultur. Regisseur Jimmy Bolton liefert mit seinem Film das eindringliche Portrait eines jungen Mannes, der sich bewusst aus der Mainstream-Gesellschaft ausklinkt.
Der Film lässt den Zuschauer an Nicks Suche nach Identität teilhaben, ohne dessen jugendliche Unsicherheiten zu denunzieren. Dabei beschränkt sich Bolton darauf, den stillen Beobachter zu spielen. Auf jede Wertung verzichtend, lässt er das Geschehen unkommentiert stehen und die Figuren für sich selbst sprechen.
So lebt der Film vor allem vom zurückhaltenden, aber trotzdem eindringlichen Spiel seines Hauptdarstellers Ruben Bansie-Snellman. Fast ohne Worte und mit noch weniger offensichtlichen Emotionen deckt der junge Schauspieler eine solche Bandbreite menschlicher Gefühle von heimlicher Liebe über Verunsicherung bis hin zu Angst ab, dass ein Hollywood-Darsteller für die gleiche Rolle wahrscheinlich Unmengen an Wut- und Tränenausbrüchen gebraucht hätte, um ähnlich intensiv rüber zu kommen.
]]>
Sa. 05.03. 22h “Meeresfrüchte”
Meeresfrüchte
Olivier Ducastel und Jacques Martineau, Frankreich 2005
Eine französische Mittelstandsfamilie verbringt die Sommerferien in einem alten Strandhaus am Meer in der Nähe von Marseille. Mit dabei ist der schwule Freund des Sohnes, später taucht auch noch der Liebhaber der Mutter auf. Es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, deren Ausgang ungewiss ist.
VORFILM: „Kollektiver“ Kurzfilm
BARBARELLA VS. FLESH GORDON
Hamburg-St. Pauli, 2009 ~10 Min
Queerer sci-fi trash-Spaß
Super-not-man versucht einen antimonarchistischen Angriff eines anarchistischen Alien auf die schöne Prinzessin abzuwehren.
05.03.2011, 22 Uhr, Q-Movie-Bar,
B-Movie, Brigittenstraße 5, anschließend BAR]]>
Sa. 5.2. 22h “Pink Narcissus”
Pink Narcissus James Bidgood, USA 1971, 71 Min. Pink Narcissus ist eine Collage aus narzisstischen Phantasien eines hübschen jungen Mannes, gefilmt in einer Ästhetik, die wir heute mit Pierre et Gilles verbinden würden, die ihrerseits Anregungen aus Bidgoods Arbeit gezogen haben. Pink Narcissus zelebriert die Schönheit des männlichen Körpers. Der begehrenswerte Narziss entführt in eine obsessiv-erotische Traumwelt, mal als Torero, mal als römischer Sklave, als Stricher oder verliebter Draufgänger. Schwuler Pop. [gallery link="file" orderby="ID"] Von 1963 bis1970 arbeitete James Bidgood in seiner zum Filmstudio umfunktionierten Wohnung an diesem Kult-Klassiker, der 1999 im Museum of Modern Art als „Meisterwerk des kitschy glitz“ gewürdigt wurde und Künstler wie Andy Warhol, David LaChapelle oder Pierre et Gilles beeinflusste. Mit VORFILM]]>
Sa. 08.1. 22h “Faustrecht der Freiheit”
ACHTUNG: 2. Samstag im Monat
Faustrecht der Freiheit
BRD 1974, 118 Min., Regie: Rainer Werner Fassbinder
Hinter dieser schwulen Liebesgeschichte aus den Siebzigern lässt Fassbinder eine böse Parabel über die Ausbeutung von Lebenslust, Lebensenergie und Arbeitskraft erscheinen. Sarkastisch dekuvriert und parodiert er die heuchlerischen Rituale bürgerlicher Wohlanständigkeit. Was als satirisch zugespitzte Komödie einer Freundschaft beginnt, wendet sich zum Melodram mit tragischem Ausgang. An sich selbst in der Hauptrolle macht Fassbinder die Probe aufs Exempel und geht den Weg eines Menschen durch die Stadien der Täuschung, der Manipulation und des Missbrauchs von Gefühlen bis in den Untergang.
]]>
Sa. 04.12. 22h “Transamerica”, OmU
Transamerica
USA 2005, 103 Min., Regie: Duncan Tucker
Duncan Tucker schildert in diesem gefühlvollen Roadmovie die Geschichte der Transsexuellen Bree, die ihrem Sohn begegnet. Eine beeindruckende Vater-Sohn Geschichte, wie man sie selten erlebt hat.
Kurz vor ihrer letzten Operation erfährt die konservative transsexuelle Bree, dass sie einen 17-jährigen Sohn hat, der gerade im Gefängnis sitzt. Widerwillig reist sie nach New York, um für Toby die Kaution zu bezahlen. Der hält sie für eine christliche Missionarin, die kriminelle Jugendliche bekehren will. Ohne sich erkennen zu geben, begibt sie sich mit ihm auf eine Reise quer über den amerikanischen Kontinent. Eine Reise, die sie zusammen wachsen lässt und ihre Leben verändert. Doch dann kommt der Moment, in dem Toby erfährt, dass Bree sein Vater ist.
Die Rolle der transsexuellen Bree wird grandios von Felicity Huffman, die auch als Lynette Scavo aus Desperate Housewives bekannt ist, verkörpert.
VORFILM: „Kollektiver“ Kurzfilm BARBARELLA VS. FLESH GORDON Hamburg-St. Pauli, 2009 ~10 Min.Sa. 06.11. 22h “No Skin of my Ass”
No Skin Off My Ass
D/Can 1991, 80 Min., Regie: Bruce LaBruce
Dem kanadischen Underground-Filmemacher Bruce LaBruce kommt es in seinem ersten längeren Spielfilm weniger auf Handlung und Dialoge als auf die Provokation des Szenarios und die Ästhetik der Bilder an: Ein Skinhead ist Objekt eines Friseurs, eine lesbische Filmemacherin arbeitet auf Kosten anderer an ihrer Karriere. Bruce LaBruce macht den Angehörigen einer homophoben Macho-Subkultur, die mit ihrem Körperkult eindeutig homoerotisch geprägt ist, zum Fetisch einer Schwuchtel. Die politische Ideologie des Skinheads bleibt im Dunkeln und wird nicht ansatzweise thematisiert. Nicht nur in einer Zeit, als Skinheads per se als rechtsradikal galten, eine Provokation.
Die Handlung ist schnell erzählt: Ein gelangweilter Friseur (Bruce LaBruce) trifft im Park auf einen jungen und naiv erscheinenden Skinhead (Klaus von Buecker), der den Friseur sofort in seinen Bann zieht. Er nimmt den scheinbar stummen jungen Mann mit nach Hause, lässt ihm ein Bad ein und sperrt ihn anschließend in ein Zimmer. Der Skinhead macht sich aus dem Staub und kehrt in sein eigenes Heim zurück, wo seine lesbische Schwester mit ihren Freundinnen an einem Film arbeitet. Ihr Film soll betont provokant und hochpolitisch wirken, so dass die herrische Regisseurin den eigenen Bruder für ihre Zwecke einspannt. Doch der Skinhead sehnt sich nach dem Friseur, der nunmehr allen Kunden eine Glatze schert. Schließlich finden beide zueinander und der Friseur verwickelt den Skinhead in demütigende Rollenspiele.
]]>
Sa. 04.09. 22h "Prinz in Hölleland"
Prinz in Hölleland
D 1993, 90 Min, Regie: Michael Stock
„Prinz in Hölleland“ entstand nach dem Fall der Mauer als alternatives Filmprojekt einiger Bewohner einer Wagenburg im Berliner Stadtteil Kreuzberg die auch als Darsteller fungierten. Der Film zeichnet sich aus durch geschickte Improvisation und die realistische Darstellung der alternativen Subkultur Kreuzbergs zu Anfang der 1990er Jahre, in die die Handlung eingebettet ist. Laut Angaben des Regisseurs haben er und seine Mitbewohner ihr Leben mehr oder weniger einfach „abgefilmt“.
Die Handlung des Films ist eine Verschränkung der Erzählung des Narren Firlefanz, der mit seinem Puppentheater am Kottbusser Tor das Märchen vom schönen Prinzen und dem tapferen Müllersburschen einem aufmerksamem Publikum darbietet, und der Erlebnisse, die drei Bewohner einer Kreuzberger Wagenburg im Spannungsfeld von Drogen, Sex, schwuler Punkkneipenkultur („Café Anal“) und Gewalt erleben.
]]>