Coming Out
DDR 1989, 113 min. Regie: Heiner Carow, Buch: Wolfram Witt, mit Matthias Freihof, Dagmar Manzel, Dirk Kummer, Michael Gwisdek, Pierre Bliß, Ursula Staack, Walfriede Schmitt u.a.
Coming Out ist der einzige in der DDR gedrehte Film über Schwule: Philipp, ein junger Lehrer, hat sein Coming-Out Ende der 80er Jahre in Ost-Berlin. Der Regisseur Heiner Carow musste sich bei der DEFA sieben Jahre lang um die Durchsetzung dieses Projekts bemühen, in dem am Rande auch erstmals die latente Ausländerfeindlichkeit in der DDR thematisiert wurde.
Zur Uraufführung kam es am 9. November 1989 im Ostberliner Kino “International”. Trotz plötzlicher Öffnung der Grenzübergänge nach Westberlin bestand das Publikum darauf, sich den Film zu ende anzusehen.
Ein typischer Vertreter der Gattung des Coming-Out-Films, doch in DEFA-Qualität; inszeniert mit ruhiger Kameraführung, gefühlvollem Soundtrack und beindruckender Besetzung.
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LSF am 24.10. "Paris Is Burning"
Die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamurg zeigen am Sa., dem 24.10. um 22:30 im B-Movie:
Dokumentation USA 1991, Regie: Jennie Livingston, ca. 80 min, OmU
New York City in den 80ern des vergangen Jahrhunderts. Ein Partytrend in der Szene der schwulen Schwarzen und Latinos sind die „Ball Competitions“. Disziplinen sind hier Mode, Schönheit, Outfit oder Dance Performance; dabei sein ist alles, doch noch mehr zählt das angemessene Auftreten; zu gewinnen gibt es Trophäen, die wie der „Oscar“ aussehen und Ruhm für eine Nacht. Hier wurde das „voguing“ erfunden – ein Tanzstil, bei dem die Akteure ihre Bewegung in Posen einfrieren, die denen in der „Vogue“ nachempfunden sind.
Jennie Livingston arbeitete sieben Jahre an dem Film und lässt die Schlüsselfiguren der Szene, darunter die Stars vom House of Xtravaganza und dem House of Saint Laurent, zu Wort kommen – über sich und ihre Lebenssituation, über ihre Erfahrungen mit Rassismus, Homophobie, Armut und AIDS.
Der Film gewann zahlreiche Preise und war Lieblingsfilm der Lesbisch Schwulen Filmtage 1991. An diesem Abend präsentieren wir euch die Wiederaufführung.
]]>A flashback to the wild 80s, when New York City had the most exciting nightlife in the world. A central part of this scene were the ‚Ball Competitions‘: the most fashionable, the most beautiful, the most amazing drag-outfit, the most eccentric dance performance — the winners of these special competitions were showered in glory — if only for one night. This was the birth of ‚Vogue-ing‘, documented over 7 years by Jennie Livingston in the black and Latino gay scene. It is our pleasure to re-show this favourite from the 1991 Hamburg Lesbian and Gay Film Festival.
-Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg
20. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg vom 20. bis 25.10.2009
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Vom 20. bis 25. Oktober laufen die 20. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg.
- Eröffnung am 20.10. 19:30 im Metropolis mit „Patrik 1.5“
- Timetable – alle Filme, sortiert nach Kino und Zeit
- Tickets – Vorverkaufsstellen
- Wir präsentieren am 24.10. die Doku „Paris Is Burning“.
Sa. 3.10. 22h "Bent"
Max genießt das dekadente schwule Nachtleben im Berlin der Dreißiger in vollen Zügen. Nach dem Röhm-Putsch wollen Max und sein Liebhaber Rudy nach Amsterdam fliehen, doch sie werden geschnappt und nach Dachau deportiert. Mit den Schrecken des Lagers konfrontiert, verändert sich Max zwangsläufig radikal. Er verleugnet seine Homosexualität und ordnet sich allen Anordnungen der Gestapo unter, selbst als es um die Ermordung Rudys geht. Nur die Freundschaft mit dem Mitgefangenen Horst hält ihn für eine Zeit lang am Leben.
Dank hervorragender Schauspieler bis in die Nebenrollen, einer ausgefeilten Kameraführung und Lichtästhetik sowie der packenden, unmittelbar wirkenden Geschichte ist dies kein Requiem und auch keine pathetische Trauerarbeit.
Martin Sherman gelang es, mit dem Bühnenstück „Bent“ das Thema der Verfolgung Homosexueller in der Zeit des Nationalsozialismus eindringlich darzustellen. Regisseur Sean Mathias hat sich an die Leinwandadaption des Erfolgsstückes gewagt und konnte dafür bekannte Stars wie Sir Ian McKellen und Mick Jagger gewinnen.
„Bent“ ist ein eindringlicher Film, der mit starken Schauspielern und einer fesselnden Geschichte für Menschlichkeit plädiert. Gleichzeitig stellt der Film auch Fragen an den Zuschauer: Wie weit würden wir gehen, um zu überleben?
Rezensionen: digitalvd.de, Jungle World, epd.]]>
Sa. 05.09. 22h "The Rocky Horror Picture Show"
J. Sharman, R.O’Brian, USA 1975, 96 min, OV
„DON’T DREAM IT. BE IT.“
Diesen Satz behält jeder im Kopf, der die Rocky Horror Picture Show (Regie: Jim Sharman, Autoren: Richard O’Brian, Jim Sharman) einmal gesehen und ihn aus dem Munde von Frank-N-Furter (Tim Curry) vernommen hat, während dieser mit verwischtem Make-up im Pool treibt. Ebenso wenig wird man Riff Raff (Richard O’ Brian), Janet Weiss (Susan Sarandon) und Eddie (Meatloaf) vergessen, die sexuelle und moralische Ausschweifungen erfolglos bekämpfen, ihnen erliegen oder sogar mit dem Leben bezahlen.
Kaum vorstellbar, dass der Film zunächst keinen großen Erfolg hatte.
„Als Musical ist die Show eher lahm […] und jeden Film, an den erinnert wird, möchte man eher ein zweites Mal sehen, als hier die Erlebnisse eines unbedarften Pärchens in einem Spukschloß zu verfolgen“,
schrieb DIE ZEIT.
Durch eine kleine Fangemeinschaft erlangte die Verfilmung des ursprünglichen Musicals jedoch immer größere Bekanntheit und wuchs zu dem Kultfilm, der er heute ist.
Erfahrenen Rocky Horrors fehlt für den Kinobesuch der Zeitungshut ebenso wenig wie die Gummihandschuhe, das Klopapier, das Feuerzeug und der Toast. Auch die goldene Unterhose und die Strapse dürfen nicht fehlen und sollten im September noch möglich sein. Für die spontanen Besucher halten wir Mitmach-Tüten bereit.
Die Q-Movie Bar zeigt am 5. September um 22h Uhr im B-Movie ihren zweiten Film. Die Rocky Horror Picture Show ist kein Film für den Couch-Konsum – kommt ins Kino! Anschließend laden wir Euch herzlich in die Bar ein.
„Give yourself over to absolute pleasure.
Swim the warm waters of sins of the flesh.“]]>
Pause im August
Sa. 04.07. 22h "Shortbus"
Shortbus
John Cameron Mitchell, USA 2006, 102 ‚, 35 mm, deutschspr. Synchronfassung
Nach „Hedwig and the Angry Inch“ spielt John Cameron Mitchells zweiter Film an einem ganz speziellen Ort – dem „Shortbus“. Dieser ist eine Mischung aus dem klassischen Pariser Salon der 20er Jahre und einem exklusiv-experimentellen New Yorker Underground-Sexclub. Hier treffen sich verschiedene Menschen, die Liebe, Anerkennung, Sex und Befriedigung suchen: ein schwules Pärchen, das darüber nachdenkt, seine Beziehung zu öffnen, eine Sextherapeutin, die es sich nach allen Regeln des Kamasutra besorgen lässt, aber dabei leider keinen Orgasmus hat, und eine schutzbedürftige Domina. John Cameron Mitchell hat Story, Dialoge und Szenen zusammen mit den engagierten Schauspieler_innen entwickelt und sieht seinen Film als Statement gegen christliche und prüde Sexualmoral. Die provozierenden, schönen und traurigen Seiten von Sexualität werden hier ebenso gezeigt wie die Stärke und Verletzlichkeit der Protagonist_innen. Ein wunderbarer und wichtiger Film für die queere Community, in dem die Musik von Yo La Tengo und die Auftritte von J.D. (Le Tigre), Daniela Sea (The LWord), Bitch, Jay Brannan und Scott Matthew unsere Herzen höher schlagen lassen. AHA
A mixture of 1920 Parisian salon and experimental New York sexclub: this is Shortbus, where people meet their sexual and emotional desires – and each other. Among the varied participants of this extraordinary production is a gay couple looking for ways to extend their sexual boundaries, a sex-therapist who can’t climax and a dominatrix in search of shelter. John Cameron Mitchell’s second movie is a flamboyant statement against Christian bigotry and a must see for the queer community – take your Second Chance!]]>