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Film des Monats
Pink Narcissus James Bidgood, USA 1971, 71 Min.
Pink Narcissus ist eine Collage aus narzisstischen Phantasien eines hübschen jungen Mannes, gefilmt in einer Ästhetik, die wir heute mit Pierre et Gilles verbinden würden, die ihrerseits Anregungen aus Bidgoods Arbeit gezogen haben. Pink Narcissus zelebriert die Schönheit des männlichen Körpers. Der begehrenswerte Narziss entführt in eine obsessiv-erotische Traumwelt, mal als Torero, mal als römischer Sklave, als Stricher oder verliebter Draufgänger. Schwuler Pop. Von 1963 bis1970 arbeitete James Bidgood in seiner zum Filmstudio umfunktionierten Wohnung an diesem Kult-Klassiker, der 1999 im Museum of Modern Art als „Meisterwerk des kitschy glitz“ gewürdigt wurde und Künstler wie Andy Warhol, David LaChapelle oder Pierre et Gilles beeinflusste. Mit VORFILM Film des Monats
Transamerica USA 2005, 103 Min., Regie: Duncan Tucker Duncan Tucker schildert in diesem gefühlvollen Roadmovie die Geschichte der Transsexuellen Bree, die ihrem Sohn begegnet. Eine beeindruckende Vater-Sohn Geschichte, wie man sie selten erlebt hat. Kurz vor ihrer letzten Operation erfährt die konservative transsexuelle Bree, dass sie einen 17-jährigen Sohn hat, der gerade im Gefängnis sitzt. Widerwillig reist sie nach New York, um für Toby die Kaution zu bezahlen. Der hält sie für eine christliche Missionarin, die kriminelle Jugendliche bekehren will. Ohne sich erkennen zu geben, begibt sie sich mit ihm auf eine Reise quer über den amerikanischen Kontinent. Eine Reise, die sie zusammen wachsen lässt und ihre Leben verändert. Doch dann kommt der Moment, in dem Toby erfährt, dass Bree sein Vater ist. Die Rolle der transsexuellen Bree wird grandios von Felicity Huffman, die auch als Lynette Scavo aus Desperate Housewives bekannt ist, verkörpert. VORFILM: „Kollektiver“ Kurzfilm
BARBARELLA VS. FLESH GORDON Hamburg-St. Pauli, 2009 ~10 Min.
Film des Monats
No Skin Off My Ass D/Can 1991, 80 Min., Regie: Bruce LaBruce Dem kanadischen Underground-Filmemacher Bruce LaBruce kommt es in seinem ersten längeren Spielfilm weniger auf Handlung und Dialoge als auf die Provokation des Szenarios und die Ästhetik der Bilder an: Ein Skinhead ist Objekt eines Friseurs, eine lesbische Filmemacherin arbeitet auf Kosten anderer an ihrer Karriere. Bruce LaBruce macht den Angehörigen einer homophoben Macho-Subkultur, die mit ihrem Körperkult eindeutig homoerotisch geprägt ist, zum Fetisch einer Schwuchtel. Die politische Ideologie des Skinheads bleibt im Dunkeln und wird nicht ansatzweise thematisiert. Nicht nur in einer Zeit, als Skinheads per se als rechtsradikal galten, eine Provokation. Die Handlung ist schnell erzählt: Ein gelangweilter Friseur (Bruce LaBruce) trifft im Park auf einen jungen und naiv erscheinenden Skinhead (Klaus von Buecker), der den Friseur sofort in seinen Bann zieht. Er nimmt den scheinbar stummen jungen Mann mit nach Hause, lässt ihm ein Bad ein und sperrt ihn anschließend in ein Zimmer. Der Skinhead macht sich aus dem Staub und kehrt in sein eigenes Heim zurück, wo seine lesbische Schwester mit ihren Freundinnen an einem Film arbeitet. Ihr Film soll betont provokant und hochpolitisch wirken, so dass die herrische Regisseurin den eigenen Bruder für ihre Zwecke einspannt. Doch der Skinhead sehnt sich nach dem Friseur, der nunmehr allen Kunden eine Glatze schert. Schließlich finden beide zueinander und der Friseur verwickelt den Skinhead in demütigende Rollenspiele. LSF
Die Q-Movie-Bar präsentiert im Rahmen der LeBiSchwulen Filmtage im B-Movie: Guest Program – Kurzfilme von Entzaubert Gesamtlänge: 71′ ALL THAT SHELTERING EMPTINESS, Gina Carducci & Mattilda Bernstein Sycamore, USA 2010, 7 ‚, Beta, Originalfassung THE DECADENCE OF YOUR STARVATION, Julia Rivera, Deutschland 2009, 4 ‚, Originalfassung MRS. UTERUS AND ME, Henriette Hellstern-Kjøller, Dänemark 2010, 3 ‚, Beta, Original mit englischen Untertiteln RAPED CARROT PORN, Urban Porn Collective, Frankreich 2010, 2 ‚, Beta, ohne Dialog BELGRADE FLASHMOB, , Serbien & Montenegro 2010, 2 ‚, Beta, ohne Dialog QUEER REBEL: LET US LIVE HOW WE WANT, , Deutschland 2009, 9 ‚, Beta, Original mit englischen Untertiteln DIE SCHNEEKöNIGEN – THE SNOW QUEEN, Juliana Saragosa, Deutschland 2010, 18 ‚, Beta, OH HAPPY DAY, Charles Lofton, USA 1996, 6 ‚, Beta, Originalfassung CHUBSTERS, Charlotte Cooper, Großbritannien 2009, 2 ‚, Beta, Originalfassung THE MULTITUDE IS FEVERISH, Vika Kirchenbauer, Deutschland 2010, 18 ‚, Originalfassung Ausgefallen
Da das Filmfest Hamburg das B-Movie zur gleichen Zeit beansprucht, gibt es am 2.10. keine Q-Movie-Bar. LSF
Die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg präsenttieren im B-Movie einen weiteren Film von Michael Stock. D/THA 2010, 86 min, dt. Fassung, von Michael Stock Der Film ist die autobiographische Geschichte des sexuellen Missbrauchs des Autors Michael Stock durch den eigenen Vater im Alter zwischen 8 und 16 Jahren. 25 Jahre später konfrontiert er seine Familie, auch den Vater. Michael Stock kommentiert seinen Wunsch nach innerem Frieden und Überwindung der eigenen Opferrolle einerseits und die eigene innere Zerrissenheit und die seiner Angehörigen andererseits im Umgang mit den Übergriffen des Vaters. Entstanden ist ein Dokumentarfilm, der gezeigt und gesehen werden muss. Regisseur Michael Stock wird anwesend sein. Film des Monats
Prinz in Hölleland D 1993, 90 Min, Regie: Michael Stock „Prinz in Hölleland“ entstand nach dem Fall der Mauer als alternatives Filmprojekt einiger Bewohner einer Wagenburg im Berliner Stadtteil Kreuzberg die auch als Darsteller fungierten. Der Film zeichnet sich aus durch geschickte Improvisation und die realistische Darstellung der alternativen Subkultur Kreuzbergs zu Anfang der 1990er Jahre, in die die Handlung eingebettet ist. Laut Angaben des Regisseurs haben er und seine Mitbewohner ihr Leben mehr oder weniger einfach „abgefilmt“. Die Handlung des Films ist eine Verschränkung der Erzählung des Narren Firlefanz, der mit seinem Puppentheater am Kottbusser Tor das Märchen vom schönen Prinzen und dem tapferen Müllersburschen einem aufmerksamem Publikum darbietet, und der Erlebnisse, die drei Bewohner einer Kreuzberger Wagenburg im Spannungsfeld von Drogen, Sex, schwuler Punkkneipenkultur („Café Anal“) und Gewalt erleben. Film des Monats
USA 1984, 87 min., OmdU, Regie: Greta Schiller, Robert Rosenberg, Darsteller: Rita Mae Brown (Erzehlerin), Ann Bannon, Lisa Ben, Gladys Bentley, George Buse, Carroll Davis, Allen Ginsberg, Barbara Gittings, Barbara Grier, Mabel Hampton, Evelyn Hooker, Jim Kepner, udre Lorde, Bruce Nugent, Henry Otis, Johnnie Phelps, Ted Rolfs, Chuck Rowland, Donna Smith, Ricky Streiker, Hank Vilas, u.A. Before Stonewall dokumentiert die Geschichte der amerikanischen Schwulen und Lesben Bewegung von Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Aufstand rund um das Stonewall Inn in der Christopher Street in New York 1969. Tage und Nächte hielten Sexworker, Tunten, Transgender, Lesben und Homosexuelle ihre New Yorker Bar besetzt. Dieser Kampf gegen die Polizei markiert einen Wendepunkt im Kampf gegen die soziale und politische Diskriminierung, nicht nur in den USA. Teils mit nachgestellten Szenen, teils mit Originalmaterial tauchen wir in die Amerikanische Geschichte ein. Wir erleben, wie sich Menschen damals gefühlt und gelebt haben, die nicht dem heteronormativen Mainstream entsprachen. Wir begreifen, warum damals der Aufstand begann, zu dessen Ehren die alljährlichen Demos im Deutsch sprachigen Raum Christopher Street Day heißen. Am 5.6. und am 3.7. findet leider keine Q-Movie-Bar statt. |
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