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Film des Monats
Achtung: diesmal am 2. Samstag! Sommer wie Winter Presque Rien! Sébastien Lifshitz, F 2000, 97 min., OmU Eine Sommerromanze voll unschuldiger Sinnlichkeit Sommerferien in einem französischen Küstenort: für den 18-jährigen Mathieu, der mit seiner Familie angereist ist, eine Zeit seligen Nichtstuns. Das ändert sich schlagartig, als er eines Tages den gutaussehenden Cédric kennenlernt, der ihm sofort gehörig den Kopf verdreht. Zunächst hält Mathieu sich noch schüchtern zurück. Doch die gegenseitige Anziehungskraft ist zu groß, und schnell lassen die beiden ihren Gefühlen freien Lauf. Eigentlich sieht alles nach einem aufregenden Urlaubsflirt aus, doch die Beziehung der beiden gewinnt immer mehr an Tiefe und verwandelt sich schließlich in aufrichtige Liebe. Mathieu verlässt seine Familie, um mit Cédric zusammenzuziehen. Ein sensibler Film der mit herausragenden Darstellern, berauschenden Bildern und unverkrampften Sexszenen besticht.
LSF
im Rahmen der LesBiSchwulen Filmtage 2011: BUDDIES
Arthur J. Bressan, Jr., USA 1985, 81 ‚, 35 mm, Original mit deutschen Untertiteln
Alles war befremdlich und beängstigend neu. Keine drei Jahre zuvor war diese mysteriöse Krankheit aufgetaucht, die sich gerade auch in San Francisco binnen kürzester Zeit wie ein Feuer ausbreitete. David hat sich als „Buddy“, als freiwilliger Pflegehelfer beim Schwulenzentrum gemeldet und kümmert sich nun um einen der Erkrankten. Robert kompensiert seine Todesangst mit Zynismus, und erst allmählich gelingt es den beiden, Vertrauen zueinander aufzubauen. Die Freundschaft währt nicht lange, doch David reift durch diese Erfahrung zu einem selbstbewussten, vor allem aber kämpferischen schwulen Mann. Arthur Bressan inszeniert dies alles sensibel, nüchtern und vor allem frei von Melodramatik. Selbst wenn er den todkranken Robert beim verzweifelten Masturbationsversuch zeigt, ist dies nicht spekulativ, sondern zeugt vor allem von Zuneigung und Mitgefühl. „Buddies“, der erste Spielfilm überhaupt, der die Folgen dieser Krankheit zum Thema macht, beleuchtet mit den Mitteln des Kammerspiels die enormen Umwälzungen, die nicht nur die Gay Community in diesen ersten Jahren der Aids-Epidemie verkraften musste, sondern auch, mit welchen irrationalen Ängsten die Gesellschaft auf diese Bedrohung reagiert. as auf http://www.lsf-hamburg.de/ Kooperation
im Rahmen des Filmfest Hamburg 2011: HOT HOT HOT Beryl Koltz; LU, AT, BE 2011, 90 Min. OmU Die Schönheit hat viele Gesichter – und ein Po unendlich viele mögliche Formen: rund, eckig, oval, flach, muskulös, prall, eingefallen. Ferdinand bleibt nichts Menschliches fremd bei seinem neuen Job in einem Sauna-Wellnesszentrum. Dabei ist der verklemmte Mittvierziger eine glatte Fehlbesetzung: Er hat panische Angst vor nackter Haut und Hitze. Doch nach und nach lösen sich seine Verspannungen, auch dank seiner vollschlanken Arbeitskollegin Mary-Ann. Ein skurriles und komisches Spiel mit Schönheitskonventionen und eine herzzerreißende Liebesgeschichte.
Film des Monats
Was nützt die Liebe in Gedanken
„Liebe Nachwelt, hiermit informieren Berlin 1927, ein heißes Wochenende im Sommer. Die beiden Gymnasiasten Paul Krantz (Daniel Brühl) und Günther Scheller (August Diehl), feiern mit zahlreichen Freundinnen und Freunden ein rauschendes Fest in einem Sommerhaus im Grünen vor den Toren Berlins. Dabei wird getrunken, getanzt und über Poesie und Begehren philosophiert. Dem Begehren wird auch freier Lauf gelassen, sofern möglich: Denn Paul liebt Hilde, Elli liebt Paul, Günther liebt Hans und seine Schwester Hilde liebt Hans ebenfalls. Schließlich stellt sich die Frage, ob der Schwur eingehalten werden muss. Achim von Borries hat poetische Bilder geschaffen, die Spätsommergefühle hervorrufen. Der Film, der Heterosexualität und Homosexualität als gleichberechtigte Varianten zeigt, basiert auf einer wahren Begebenheit, der „Steglitzer Schülertragödie“ von 1927. Die dritte Verfilmung einer Romanvorlage kam im Gegensatz zu den Vorläufern von 1928 und 1956 unzensiert ins Kino.
Ausgefallen
Im August wird das B-Movie renoviert – die nächste Q-Movie-Bar ist am 3. September. Film des Monats
Hairspray John Waters, USA 1988, 92 min, FSK: 6, OmU HauptdarstellerInnen: Sonny Bono, Ruth Brown, Divine und Debbie Harry Die übergewichtige Tracy Turnblad wird Star der Tanzsendung Corny-Collins-Show im Lokalfernsehen von Baltimore. Doch die bisherige Nummer Eins der Show, Amber von Tussle, fühlt sich in ihrer Rolle bedroht. Als es dann auch noch darum geht, von den Zuschauern zur Miss Autoshow gewählt zu werden, entwickelt sich ein erbittertes Duell zwischen den beiden. Hairspray ist ein komödiantisches Musical, das durch den schrillen Charme der Sechziger Jahre und einer liebenswerten Hauptdarstellerin besticht. Film des Monats
CARAVAGGIO Derek Jarman, UK 1986, 93Min, OmU, FSK: 12 Derek Jarmans Klassiker des europäischen Kinos ist die Verfilmung des wilden Lebens des Renaissance-Malers Caravaggio (Nigel Terry). Berühmt als Schöpfer düsterer und erotischer Werke, die seinen reichen und mächtigen Auftraggebern und Gönnern nicht selten unheimlich waren – beargwöhnt wegen seines Umgangs mit Strichern und Tagelöhnern. Er lebt in einer Dreierbeziehung mit dem schönen Dieb Ranucchio (Sean Bean) und dessen Frau, der Prostituierten Lena (Tilda Swinton), zusammen, die auch für seine berühmtesten Bilder Modell stehen. Die menage-à-trois endet mit dem tragischen Tod Lenas und Caravaggio muss sein restliches Leben auf der Flucht verbringen. CARAVAGGIO, 1986 auf der Berlinale uraufgeführt und preisgekrönt, ist bis heute ein Meilenstein der schwulen Filmgeschichte und einer der wenigen wirklich adäquaten Filme über Kunst und Malerei. Film des Monats
Taxi zum Klo Frank Ripploh, D 1980, 95Min, FSK: 16 Eine authentische Liebesgeschichte zwischen zwei Männern. Frank ist Lehrer, Bernd arbeitet in einem Kino. Bernds Zukunftstraum ist das ruhige Leben zu zweit, mit Blumentopf und Bauernhof. Frank braucht das Abenteuer, die Sehnsucht, die Erfahrung von Grenzen. Frank ist Tag und Nacht in Berlin unterwegs, immer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer. Er holt sich seine Kerle von der Klappe, aus der Männersauna, der Nacht der Großstadt. Bernd ist verzweifelt. Er bekocht Frank, wäscht ihm die Socken, bekommt aber nicht, wonach er sich sehnt: Franks Treue. Auf einem verschrobenen Tuntenball kommt es zur Eskalation … Taxi zum Klo ist ein Film, wie er schwuler nicht sein könnte, aus der Zeit vor AIDS. Ein Kultfilm – zur Neubetrachtung nach 3 Jahrzehnten als bisher unveröffentlichte, ungekürzte „Directors Cut“ Version! Film des Monats
The Graffiti Artist James Bolton USA 2004, 80 Min, OmU, FSK 16 Der Film taucht tief ein in das Bewusstsein der Tagger- und Graffiti-Subkultur. Regisseur Jimmy Bolton liefert mit seinem Film das eindringliche Portrait eines jungen Mannes, der sich bewusst aus der Mainstream-Gesellschaft ausklinkt. Der Film lässt den Zuschauer an Nicks Suche nach Identität teilhaben, ohne dessen jugendliche Unsicherheiten zu denunzieren. Dabei beschränkt sich Bolton darauf, den stillen Beobachter zu spielen. Auf jede Wertung verzichtend, lässt er das Geschehen unkommentiert stehen und die Figuren für sich selbst sprechen. So lebt der Film vor allem vom zurückhaltenden, aber trotzdem eindringlichen Spiel seines Hauptdarstellers Ruben Bansie-Snellman. Fast ohne Worte und mit noch weniger offensichtlichen Emotionen deckt der junge Schauspieler eine solche Bandbreite menschlicher Gefühle von heimlicher Liebe über Verunsicherung bis hin zu Angst ab, dass ein Hollywood-Darsteller für die gleiche Rolle wahrscheinlich Unmengen an Wut- und Tränenausbrüchen gebraucht hätte, um ähnlich intensiv rüber zu kommen. Film des Monats
Meeresfrüchte Olivier Ducastel und Jacques Martineau, Frankreich 2005 Eine französische Mittelstandsfamilie verbringt die Sommerferien in einem alten Strandhaus am Meer in der Nähe von Marseille. Mit dabei ist der schwule Freund des Sohnes, später taucht auch noch der Liebhaber der Mutter auf. Es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, deren Ausgang ungewiss ist. VORFILM: „Kollektiver“ Kurzfilm Queerer sci-fi trash-Spaß 05.03.2011, 22 Uhr, Q-Movie-Bar, |
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