jeden ersten Samstag im Monat…

... zeigen wir im B-Movie einen ausgewählten Film: schwul, trans, lesbisch - polygendered. Danach ist Bar. Willkommen sind alle, die im hetero- und homonormativen Mainstream nicht auf ihre Kosten kommen.
Film des Monats

Sa. 08.09.12 um 22 Uhr „EDWARD II.“

EDWARD II.

Derek Jarman, GB 1991, 90 min., OmU

England zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Nach dem Tod seines despotischen Vaters kann der junge König Edward II. (Steven Waddington) endlich seinen verstoßenen Liebhaber Gaveston (Andrew Tiernan) zurück nach London holen. Die obsessive Liebe des Herrschers bringt schnell die Lords und Kirchenmänner gegen den Günstling auf, der von Edward mit Adelstiteln und Reichtümern überhäuft wird. Die verschmähte Königin Isabella (Tilda Swinton) verbündet sich mit dem machthungrigen Lord Mortimer (Nigel Terry) gegen den Ehemann und auch das Volk erhebt sich gegen die unkonventionelle Liebe. Und während Edward verzweifelt sein Recht auf Glück einfordert, versinkt das Land im Bürgerkrieg.

Eine Liebe, die eine homophobe Gesellschaft ins Chaos stürzt – das ist der Stoff, den Derek Jarman frei nach dem Stück des Shakespeare-Zeitgenossen Christopher Marlowe 1991 in seinem erfolgreichsten Film umgesetzt hat, mit dem er gleichzeitig die zeitgenössische homophobe Gesetzgebung, etwa in Großbritannien kritisiert.

Kooperation

Sa. 4.8.12 um 20 Uhr: „Street fables: Sexarbeit in der Popkultur“

Bildwechsel zu Gast in der Q-Movie-Bar mit einem kleinen Nachhall zum  „Sex Arbeit Film Fest 2012″:

“Street fables: Sexarbeit in der Popkultur”

Historisch betrachtet, hat kein anderer Beruf so viel Kontroversen geweckt wie die Sexarbeit. Die Faszination, die sie stimuliert, wird seit Jahrhunderten auf unzählbare Weisen beschrieben, ob nun mit oder ohne Sympathie. Selbst der Videoclip, eines der jüngeren Medien im Bereich der Kulturindustrie, hat als Projektionsfläche gedient für die idealisierte Repräsentation vom sogenannten ältesten Gewerbe der Welt. Diese Musikvideo-Anthologie zeigt, dass Sexarbeiter_innen ihre transgressive Ausstrahlung nicht verloren haben.

Achtung: Wir fangen diesmal schon um 20 Uhr an…

… und geben auch  keine Bar.  Stattdessen: Queer Flora-Soliparty

Film des Monats

Sa, 7.7.12, 22 Uhr: „Jeffrey“

Jeffrey

Christopher Ashley, USA 1995, 92 Min, FSK 16, OmU

Jeffrey (Steven Weber) ist ein erfolg­loser New Yorker Schau­spieler, der sich seinen Lebensunterhalt als Kellner verdient. Als Aids, besonders in den schwulen Reihen, ein immer größeres Thema wird und die Angst beständig steigt, beschließt er, künftig auf Sex zu verzichten. Doch kaum hat er diesen Entschluss gefasst, verliebt er sich in Steve (Michael T. Weiss) aus dem Fitness-Studio. Gerade als er sein No-Sex-Vorhaben wieder abblasen will, erfährt er, dass Steve HIV-positiv ist, und für Jeffrey bricht eine Welt zusammen. Jeffrey versucht verzweifelt, Steve nicht mehr über den Weg zu laufen, doch dieser geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Jeffreys Freunde Sterling (Patrick Stewart) und Darius wollen ihn immer wieder davon überzeugen, Steve schließlich doch eine Chance zu geben. Bis die Geschichte schließlich eine Wendung erfährt, als bei dem HIV-positiven Darius das Virus ausbricht.

Film des Monats

Sa. 9.6. 22 Uhr „Schrei in der Stille“

Achtung: Diesmal am 2. Samstag!

The Reflecting Skin  (Schrei in der Stille)

Philip Ridley, GB/CAN 1990, 95Min, FSK:16, 16mm DF

Idaho der 50er-Jahre: In der Ödnis endloser Kornfelder muss der Junge Seth zurechtkommen mit einer herrsch-süchtigen, zänkischen Mutter und einem sehr schwachen, wenn auch sanften, Vater mit homosexuellen Neigungen.
Als in der Umgebung Kinder ermordet werden, projiziert Seth in vorpubertärer Naivität die Schuld auf Dolphin, eine Witwe, die er für einen Vampir hält – obwohl er die wahren Täter längst kennt. Als sich sein großer Bruder Cameron in Dolphin verliebt, trifft Seth eine folgenschwere Entscheidung.

Dysfunktionale Familien, ländlicher Aberglaube, Panoramabilder in betörenden Farben und Erzähltempo in Zeitlupe: Der Brite Philip Ridley kreiert in seinem Regiedebüt ein bizarres Universum und bildgewaltiges, fesselndes Psychodrama.

Bild Seth mit Harpune

Film des Monats

Sa 5.5. 22 Uhr „I killed my mother“

I killed my mother

 Xavier Dolan,  Canada 2009, 96 min., FSK: 16, OmU

Hubert entwickelt einen geradezu ma­ni­schen Hass auf seine Mutter, ein Hass, der durchaus auch als Ven­til lesbar ist für das anstehende, aber erfolgreich verdrängte Coming-out des 17-Jährigen. Hubert ringt mit die­sem Hass, versucht ihn bewusst mit mustergültigem Verhalten in den Griff zu bekom­men. Doch die zwiespältigen Gefühle brechen immer wieder aus ihm heraus.

Die Mutter erfährt von der Homosexualität des Jungen schließlich ausgerechnet von der in jeder Hinsicht auf­rei­zend libertinen Mutter von Huberts gleichaltrigem Ge­liebten Antonin Rimbaud (erklärtermaßen die Ver­schmel­zung zweier Vorbilder des Regisseurs Dolans, der Schriftsteller Antonin Artaud und Arthur Rimbaud). Dieser Vertrauensbruch durch Verschweigen ist für die Mut­ter fast schmerzlicher als alle vorangegangenen Be­schimpfungen und Nörgeleien des Sohnemanns zusam­men­genommen.

 

Film des Monats

Sa 7.4. 22 Uhr „Goldfish Memory“

Goldfish Memory

Elizabeth Gill, Irland 2003, 85 min., FSK 6, OmU

Alle verlieben sich. Ständig. Immer wieder aufs Neue. Ungebremst, leidenschaftlich oder abgeklärt. Dann kommt die Wirklichkeit ins Spiel. Ist es Liebe oder nur Verlangen? Lass ich mich gehen oder gehe ich?

Hier in Dublin ist es nicht anders als in jeder anderen Stadt auf dieser Welt zwischen Menschen, die das Zwischenmenschliche suchen. Und in „Goldfish Memory“ treffen sie alle aufeinander, die Lesben, die Schwulen, die „Ich-weiss-noch-nicht“ und die „Du-da-bin-ich-mir-aber-sicher“. Während Tom Clara liebt, erschließt diese mit Angie neue Horizonte. Red, der smarte Fahrradkurier, unterstützt vehement das Coming-out seiner Zufallsbekanntschaft.  Und alle spielen sie miteinander, gegeneinander und füreinander ein Spiel, das jeder kennt und jeder gewinnen will. Die Liebe ist das Ziel.

 

Film des Monats

Sa 3.3. 22 Uhr „O Fantasma“

Joao Pedro Rodrigues, Portugal 2000, 90 min., FSK 18, OmU

Sérgio gehört zu den Un­sichtbaren, die nachts in Lissabon den Müll aufsammeln. Tags­über lebt er vor allem in seinen eroti­schen Phan­tasien. Er hat schnellen Sex mit Fremden, von Dominanz und Auslieferungsspielen geprägt. Er lebt wie ein Hund, redet nicht, handelt instinktiv und nimmt sich, was er will. Eines Nachts trifft er auf einen jungen Motorradfahrer – und richtet all seine Fantasien und Begierden auf ihn. Es folgt Sérgios vollständige Verwandlung in ein Phantom, asozial, gefährlich, tierhaft – und die innere Ver­änderung geht mit dem Äußeren einher: ein von Latex umhüllter, durch und durch sexualisierter Körper auf seinen Streifzügen durch die Stadt.

Das delikat fotografierte, fast stumme Werk erhielt auf dem New Yorker Gay and Lesbian Film-Festival 2001 den Hauptpreis.

Film des Monats

Sa 4.2. 22 Uhr „V wie Vendetta“

James McTeigue, USA, GB, D 2006, 127 min., FSK 16

V wie Vendetta, eine Comic-Verfilmung von  Andy & Larry Wachowski (Matrix), spielt in einem dystopisch futuristischen London der 2030er Jahre und erzählt die Geschichte des maskierten Freiheitskämpfers V (Hugo Weaving), der im Kampf gegen den totalitären Staat gleichzeitig persönliche Rache verfolgt und einen Umsturz vorbereitet. V widersetzt sich der autoritäre n Führung, indem er führende Mitglieder des faschistischen Regimes des Großkanzler Adam Sutler (John Hurt) tötet. Bei einer seiner Aktionen rettet V der jungen Evey (Natalie Portman) das Leben, die schließlich seine Unterstützerin wird.
Der Film behandelt nicht nur die Verfolgung von Homosexuellen in diktatorischen Strukturen am Beispiel des Moderators Gordon Deitrich (Stephen Fry), sondern lässt die Figur des V geschlechtlich uneindeutig. So mag man die Küchenschürze, die V hinterm Herd trägt, noch als Travestie deuten, bei eingespielter Musik von Antony Hagerty muss jedoch auf einen  beabsichtigten Trans-Code geschlossen werden.

 

Film des Monats

Sa. 7.1. 22h „Children of God“

Kareem Mortimer, Bahamas 2009, 104 min.,  OmU

Kinder Gottes spielt auf den Bahamas, jenem christ­lich ge­präg­ten, ho­mo­phoben Sonnen­para­dies, auf dem Brokeback Moun­tain nicht gezeigt wer­den durfte.

Der junge Kunststudent Jonny (Johnny Ferro) lernt auf der kleinen Insel Eleuthera Romeo (Stephen Tyrone Williams) kennen.

Zwischen den bei­den entwickelt sich eine Liebes­geschichte, die vor einer Zer­reißprobe steht, als Romeos Familie inklusive Alibi-Frau vor der Tür stehen. Kareem Mortimers Drama erzählt gleichzeitig die Geschichte von Lena (Margaret Laurena Kemp), einer christ­­lichen Politiker-Ehefrau, für die Homosexualität das Schlimms­te überhaupt ist.

Auch sie reist nach Eleuthera, um den Menschen dort Gottes Botschaft näherzubringen. Doch auch ihr Leben ist nur eine Fassade und sie muss sich hinter ihren Hass-Predigten verstecken, da alles aus den Fugen zu geraten scheint. Diese beiden Geschichten kreuzen sich, als Lena eine Petition gegen die Rechte der Homosexuellen initi­iert.

Film des Monats

Sa. 3.12. 22h „House of Boys“

anlässlich des WELTAIDSTAGES

House of Boys

Jean-Claude Schlim D/LU 2009, 128 min.,  DF

House of Boys  ist die wilde, glamouröse und farbenfrohe Geschichte des High-School- Jungen Frank im Jahre 1984. Frank entdeckt in Amsterdam die aufregende Welt voller Sex, Tanz und Musik, nachdem er von Zuhause abgehauen ist.

Unsterblich verliebt in seinen Mitbewohner Jake durchlebt Frank die große Freiheit voller Jugend, Schönheit und Leidenschaft. Doch plötzlich wird seine Liebe auf eine harte Probe gestellt, als unvermittelt eine neue, bis dahin völlig unbekannte und tödliche Bedrohung auftaucht.