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Film des Monats
EDWARD II. Derek Jarman, GB 1991, 90 min., OmU England zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Nach dem Tod seines despotischen Vaters kann der junge König Edward II. (Steven Waddington) endlich seinen verstoßenen Liebhaber Gaveston (Andrew Tiernan) zurück nach London holen. Die obsessive Liebe des Herrschers bringt schnell die Lords und Kirchenmänner gegen den Günstling auf, der von Edward mit Adelstiteln und Reichtümern überhäuft wird. Die verschmähte Königin Isabella (Tilda Swinton) verbündet sich mit dem machthungrigen Lord Mortimer (Nigel Terry) gegen den Ehemann und auch das Volk erhebt sich gegen die unkonventionelle Liebe. Und während Edward verzweifelt sein Recht auf Glück einfordert, versinkt das Land im Bürgerkrieg. Eine Liebe, die eine homophobe Gesellschaft ins Chaos stürzt – das ist der Stoff, den Derek Jarman frei nach dem Stück des Shakespeare-Zeitgenossen Christopher Marlowe 1991 in seinem erfolgreichsten Film umgesetzt hat, mit dem er gleichzeitig die zeitgenössische homophobe Gesetzgebung, etwa in Großbritannien kritisiert. Kooperation
Bildwechsel zu Gast in der Q-Movie-Bar mit einem kleinen Nachhall zum „Sex Arbeit Film Fest 2012″: “Street fables: Sexarbeit in der Popkultur” Historisch betrachtet, hat kein anderer Beruf so viel Kontroversen geweckt wie die Sexarbeit. Die Faszination, die sie stimuliert, wird seit Jahrhunderten auf unzählbare Weisen beschrieben, ob nun mit oder ohne Sympathie. Selbst der Videoclip, eines der jüngeren Medien im Bereich der Kulturindustrie, hat als Projektionsfläche gedient für die idealisierte Repräsentation vom sogenannten ältesten Gewerbe der Welt. Diese Musikvideo-Anthologie zeigt, dass Sexarbeiter_innen ihre transgressive Ausstrahlung nicht verloren haben. Achtung: Wir fangen diesmal schon um 20 Uhr an… … und geben auch keine Bar. Stattdessen: Queer Flora-Soliparty Film des Monats
Jeffrey Christopher Ashley, USA 1995, 92 Min, FSK 16, OmU Jeffrey (Steven Weber) ist ein erfolgloser New Yorker Schauspieler, der sich seinen Lebensunterhalt als Kellner verdient. Als Aids, besonders in den schwulen Reihen, ein immer größeres Thema wird und die Angst beständig steigt, beschließt er, künftig auf Sex zu verzichten. Doch kaum hat er diesen Entschluss gefasst, verliebt er sich in Steve (Michael T. Weiss) aus dem Fitness-Studio. Gerade als er sein No-Sex-Vorhaben wieder abblasen will, erfährt er, dass Steve HIV-positiv ist, und für Jeffrey bricht eine Welt zusammen. Jeffrey versucht verzweifelt, Steve nicht mehr über den Weg zu laufen, doch dieser geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Jeffreys Freunde Sterling (Patrick Stewart) und Darius wollen ihn immer wieder davon überzeugen, Steve schließlich doch eine Chance zu geben. Bis die Geschichte schließlich eine Wendung erfährt, als bei dem HIV-positiven Darius das Virus ausbricht. Film des Monats
I killed my mother Xavier Dolan, Canada 2009, 96 min., FSK: 16, OmU Hubert entwickelt einen geradezu manischen Hass auf seine Mutter, ein Hass, der durchaus auch als Ventil lesbar ist für das anstehende, aber erfolgreich verdrängte Coming-out des 17-Jährigen. Hubert ringt mit diesem Hass, versucht ihn bewusst mit mustergültigem Verhalten in den Griff zu bekommen. Doch die zwiespältigen Gefühle brechen immer wieder aus ihm heraus. Die Mutter erfährt von der Homosexualität des Jungen schließlich ausgerechnet von der in jeder Hinsicht aufreizend libertinen Mutter von Huberts gleichaltrigem Geliebten Antonin Rimbaud (erklärtermaßen die Verschmelzung zweier Vorbilder des Regisseurs Dolans, der Schriftsteller Antonin Artaud und Arthur Rimbaud). Dieser Vertrauensbruch durch Verschweigen ist für die Mutter fast schmerzlicher als alle vorangegangenen Beschimpfungen und Nörgeleien des Sohnemanns zusammengenommen.
Film des Monats
Goldfish Memory Elizabeth Gill, Irland 2003, 85 min., FSK 6, OmU Alle verlieben sich. Ständig. Immer wieder aufs Neue. Ungebremst, leidenschaftlich oder abgeklärt. Dann kommt die Wirklichkeit ins Spiel. Ist es Liebe oder nur Verlangen? Lass ich mich gehen oder gehe ich? Hier in Dublin ist es nicht anders als in jeder anderen Stadt auf dieser Welt zwischen Menschen, die das Zwischenmenschliche suchen. Und in „Goldfish Memory“ treffen sie alle aufeinander, die Lesben, die Schwulen, die „Ich-weiss-noch-nicht“ und die „Du-da-bin-ich-mir-aber-sicher“. Während Tom Clara liebt, erschließt diese mit Angie neue Horizonte. Red, der smarte Fahrradkurier, unterstützt vehement das Coming-out seiner Zufallsbekanntschaft. Und alle spielen sie miteinander, gegeneinander und füreinander ein Spiel, das jeder kennt und jeder gewinnen will. Die Liebe ist das Ziel.
Film des Monats
Joao Pedro Rodrigues, Portugal 2000, 90 min., FSK 18, OmU Sérgio gehört zu den Unsichtbaren, die nachts in Lissabon den Müll aufsammeln. Tagsüber lebt er vor allem in seinen erotischen Phantasien. Er hat schnellen Sex mit Fremden, von Dominanz und Auslieferungsspielen geprägt. Er lebt wie ein Hund, redet nicht, handelt instinktiv und nimmt sich, was er will. Eines Nachts trifft er auf einen jungen Motorradfahrer – und richtet all seine Fantasien und Begierden auf ihn. Es folgt Sérgios vollständige Verwandlung in ein Phantom, asozial, gefährlich, tierhaft – und die innere Veränderung geht mit dem Äußeren einher: ein von Latex umhüllter, durch und durch sexualisierter Körper auf seinen Streifzügen durch die Stadt. Das delikat fotografierte, fast stumme Werk erhielt auf dem New Yorker Gay and Lesbian Film-Festival 2001 den Hauptpreis. Film des Monats
James McTeigue, USA, GB, D 2006, 127 min., FSK 16 V wie Vendetta, eine Comic-Verfilmung von Andy & Larry Wachowski (Matrix), spielt in einem dystopisch futuristischen London der 2030er Jahre und erzählt die Geschichte des maskierten Freiheitskämpfers V (Hugo Weaving), der im Kampf gegen den totalitären Staat gleichzeitig persönliche Rache verfolgt und einen Umsturz vorbereitet. V widersetzt sich der autoritäre n Führung, indem er führende Mitglieder des faschistischen Regimes des Großkanzler Adam Sutler (John Hurt) tötet. Bei einer seiner Aktionen rettet V der jungen Evey (Natalie Portman) das Leben, die schließlich seine Unterstützerin wird.
Film des Monats
Kareem Mortimer, Bahamas 2009, 104 min., OmU Kinder Gottes spielt auf den Bahamas, jenem christlich geprägten, homophoben Sonnenparadies, auf dem Brokeback Mountain nicht gezeigt werden durfte. Der junge Kunststudent Jonny (Johnny Ferro) lernt auf der kleinen Insel Eleuthera Romeo (Stephen Tyrone Williams) kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die vor einer Zerreißprobe steht, als Romeos Familie inklusive Alibi-Frau vor der Tür stehen. Kareem Mortimers Drama erzählt gleichzeitig die Geschichte von Lena (Margaret Laurena Kemp), einer christlichen Politiker-Ehefrau, für die Homosexualität das Schlimmste überhaupt ist. Auch sie reist nach Eleuthera, um den Menschen dort Gottes Botschaft näherzubringen. Doch auch ihr Leben ist nur eine Fassade und sie muss sich hinter ihren Hass-Predigten verstecken, da alles aus den Fugen zu geraten scheint. Diese beiden Geschichten kreuzen sich, als Lena eine Petition gegen die Rechte der Homosexuellen initiiert. Film des Monats
anlässlich des WELTAIDSTAGES House of Boys Jean-Claude Schlim D/LU 2009, 128 min., DF House of Boys ist die wilde, glamouröse und farbenfrohe Geschichte des High-School- Jungen Frank im Jahre 1984. Frank entdeckt in Amsterdam die aufregende Welt voller Sex, Tanz und Musik, nachdem er von Zuhause abgehauen ist. Unsterblich verliebt in seinen Mitbewohner Jake durchlebt Frank die große Freiheit voller Jugend, Schönheit und Leidenschaft. Doch plötzlich wird seine Liebe auf eine harte Probe gestellt, als unvermittelt eine neue, bis dahin völlig unbekannte und tödliche Bedrohung auftaucht. |
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