jeden ersten Samstag im Monat…

... zeigen wir im B-Movie einen ausgewählten Film: schwul, trans, lesbisch - polygendered. Danach ist Bar. Willkommen sind alle, die im hetero- und homonormativen Mainstream nicht auf ihre Kosten kommen.
Film des Monats

Sa. 3.5.14 22 Uhr: „The Last of England“

THE LAST OF ENGLAND – Verlorene Utopien

UK 1987, 87 Min., OV, 35mm. R: Derek Jarman; Musik: Simon Fisher Turner; mit Tilda Swinton, Spencer Leigh, Nigel Terry, Gay Gaynor.

Jarmans sehr experimen­teller Film The Last of England ist wie ein gewaltiger Bilder­rausch, ein Aufschrei gegen die Zustände im Groß­britan­nien der 1980er Jahre, sehr persönlich und er­neut eine harsche Kritik an Premier­ministerin Mar­gret Thatcher und dem britischen Königshaus.

Hauptsächlich in London und Liverpool mit Freunden und Liebhabern als Crew gedreht, ist dieser Film „wie eine Anthologie aller Einflüsse, die jemals [s]eine Arbeit ausgemacht haben, wie ein Testament – und weniger lyrisch denn bissig, bissig, bissig. Politisch bis aufs Messer“ (Manfred Salzgeber).

Jarman selbst verglich den Film mit einem Buch, in dem es bei jedem Umblättern neue Wendungen gibt und keine traditionelle Geschichte erzählt wird. Der Film wechselt zwischen Aufnahmen in Schwarzweiß und Farbe, enthält viele kurze Filmsegmente von privaten Familienszenen, die sein Vater und Großvater gemacht haben. Die Musik stammt hauptsächlich von Simon Fisher Turner, der für viele andere Langfilme Jarmans die Musik komponierte.

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Film des Monats

Sa. 5.4.14 22:00 Uhr: „The Crying Game“

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THE CRYING GAME

Neil Jordon, UK, Japan 1992, 107 Min, FSK 16, OmU

Fergus (Stephen Rea) ist Agent der IRA. Er wird mit der Bewachung des britischen Soldaten Jody (Forest Whitaker) be­auf­tragt, der als Geisel für Forderungen an die Regierung benutzt wer­den soll.

Die beiden freunden sich schnell an, allerdings bekommt Fergus schließ­lich den Auftrag, Jody zu erschießen. Just in dem Moment, in dem er ihn hätte laufen lassen, wird Jody von einem Armeelastwagen überfahren. Fergus entfernt sich von seinen terroristischen Kreisen, taucht in London unter und nimmt Kontakt mit Jodys Freundin, der wunderschönen Dil (Jaye Davidson) auf. Er begehrt sie, muss aber eine für ihn unerwartete Entdeckung machen…

Bei Neil Jordans „The Crying Game“ werden Thriller und Liebesgeschichte äußerst gelungen miteinander verwoben, was einen Oscar für das Drehbuch einbrachte.

Film des Monats

Sa. 1.3.14 22:00 Uhr: „XXY“

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Blucía Puenzo, Argentinien 2007, OmU, 87Min

Alex ist fünfzehn – und hat ein Geheimnis. Aufgrund einer seltenen Laune der Natur ist sie beides: Junge und Mädchen. Die Eltern sind mit ihr aus Buenos Aires an eine einsame Küste gezogen, weg vom Geschwätz der Leute. Eines Tages kommt ein befreundeter Chirurg mit seiner Familie zu Besuch. Könnte, sollte man vielleicht? Dabei möchte Alex doch nur den Dingen ihren Lauf lassen. Da kommt ihr Alvaro gerade recht, der sechzehnjährige Sohn der Gäste. Ein Kandidat für das erste Mal? Alvaro ist überrumpelt – und fasziniert von der herausfordernden Art, mit der Alex ans Werk geht…

Wortkarg und stimmungsstark erzählt die argentinische Regisseurin Lucia Puenzo in ihrem aufsehenerregenden Debüt vom sexuellen Erwachen zweier Heranwachsender. Die Zweigeschlechtlichkeit der intersexuellen Heldin wird darin weder voyeuristisch aus- noch scheu hintangestellt: Sie ist Eigenheit eines beneidenswert starken Charakters.

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*Der Titel des Films bezieht sich auf die zwei Geschlechter, nicht auf das Klienefelter-Syndrom!!

Kooperation

Sa. 22.2. 20 Uhr: „Pierrot Lunaire“ mit Bruce LaBruce im B-Movie

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D/Kanada, 2014, 50 min, OF, digital
Regie: Bruce LaBruce. Darsteller: Susanne Sachsse, Boris Lisowski, Paulina Bachmann, Maria Ivanenko

Inspiriert durch den gleichnamigen Gedichtszyklus von Alberd Giraud und dessen Vertonung durch Arnold Schönberg, entwirft Bruce LaBruce eine Geschichte um eine junge Frau, die sich regelmäßig wie ein Mann kleidet und sich in ein junges Mädchen verliebt. Der „Junge“ entwickelt einen abenteuerliche Plan, um seine „Männlichkeit“ den Vater seiner Geliebten zu beweisen.

Frisch von der diesjährigen Berlinale, exklusiv bei uns präsentiert von Bruce LaBruce.

Vorfilm: Offing Jack
D/Kanada 2011, 14 Min., OF, digital,
Regie: Bruce LaBruce, mit: Finn, Kay Garnellen, Martina Minette Dreier
In einem dunklen Raum trifft ein Paar aufeinander, kämpft, liebt sich und kämpft erneut.

Film des Monats

Sa, 1.2.14, 22 Uhr: „The Raspberry Reich“

Wir eröffnen den Monat Februar, in dem sich das B-Movie dem Werk von Bruce LaBruce widmet, mit

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The Raspberry Reich

Bruce LaBruce, D 2004, 90Min

Eine Gruppe von Terroristen bastelt in Berlin an einer schwulen Revolution. Die dominante Gudrun, Chefin der Gruppe und glühende Anhängerin Wilhelm Reichs, predigt die „homosexuelle Intifada“ und zwingt ihre männlichen Kombattanten zum Sex untereinander, um ihre Berufung zum Revolutionär unter Beweis stellen. Am Anfang des bewaffneten Kampfes steht die spektakuläre Entführung des Sohns eines stinkreichen Bankers, bei der nicht alles nach Plan verläuft: Im allgemeinen Chaos landet Clyde, einer der Entführer, zusammen mit dem Entführungsopfer Patrick im Kofferraum des gestohlenen Fluchtfahrzeugs. Clydes Genossen ahnen nicht, dass diese Panne kein Zufall ist…

Der kanadische Filmemacher Bruce LaBruce überträgt seine gewohnte Mischung aus trickreicher Provokation, persönlichen Obsessionen, Naivität, Stilisierung, Minimalismen und schwulen Traumbildern auf ein Tabu-Thema der deutschen Zeitgeschichte[…] Bruce LaBruces Filme überschreiten nicht die Grenze des guten Geschmacks im Mainstream – sie stehen von vornherein auf der anderen Seite. Georg Seeßlen

Film des Monats

Sa, 4.1.14, 22 Uhr: „Stadt Land Fluss“

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STADT LAND FLUSS

Benjamin Cantu; D 2011; 84 Min.; DF

Bei der Ernte wird auch sonntags gearbeitet, der Stall muss immer sauber abgefegt sein, und wenn die Mutterkuh ihr Kalb nicht annimmt, wird es von Hand aufgezogen. Marko ist Auszubildender in einem großen Agrarbetrieb im Nuthe-Urstromtal, 60 km südlich von Berlin. Besteht er seine Abschlussprüfung, ist er Landwirt. Ob er das überhaupt sein will, weiß er nicht. Außerhalb der Arbeit hat er wenig Kontakte, die elf anderen Auszubildenden halten ihn für einen verschlossenen Einzelgänger. Aber als Jacob, ein neuer Praktikant, im Betrieb auftaucht, wagt sich Marko langsam aus der Rolle des Außenseiters heraus. Bei der Ernte, beim Abfahren des Getreides und beim Umbuchten der Kälber kommen die beiden jungen Männer sich näher. Für einen Tag reißen sie nach Berlin aus und danach ist nichts mehr wie zuvor.

Eine Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang – doch keiner von beiden hat sich bislang gefragt, wie und vor allem wie offen er in der Gesellschaft leben will.

Film des Monats

Sa. 7.12.13 22 Uhr: „La mala educación“

La mala educación (Schlechte Erziehung)

Pedro Almodóvar; Spanien 2004; 106 Min; OmU; FSK: 12

Der Erfolgsregisseur Enrique Goded (Fele Martínez) erhält nach vielen Jahren überraschenden Besuch von seinem Jugendfreund Ignacio (Francisco Boira). Ignacio hat seine Erinnerungen über die gemeinsame Zeit auf der Klosterschule aufgeschrieben, und das kommt Enrique sehr gelegen. Denn der Regisseur war schon drauf und dran, an der Suche nach einem neuen Stoff für seinen nächsten Film zu verzweifeln. Eine Schreibblockade hat Enrique gelähmt. Mit Enthusiasmus stürzt er sich auf die eigene Vergangenheit, doch bei seinen Recherchen reißen längst vergessen geglaubte Wunden auf. Sexuelle Erfahrungen mit Ignacio spielen dabei ebenso eine Rolle wie dessen Missbrauch durch den Priester Manolo (Daniel Giménez Cacho). Darüber hinaus entdeckt Enrique eine schockierende Wahrheit, die den Besuch Igancios und die Lebensgeschichte in ein neues Licht rückt.

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Film des Monats

Sa, 2.11.13, 22 Uhr: „Chuecatown“

Chuecatown (Boystown)

Juan Flahn , Spanien 2007, 93 min., OmU, FSK 16

Der aalglatte Immobilienmakler Victor hat es sich in seinen kranken Kopf gesetzt, das Chueca-Viertel Madrids in eine Art spanisches Soho zu verwandeln: Muskulöse und reiche Schwule der A-Klasse sollen hier bald die verstaubten Omis ersetzen. Für seinen Plan geht Victor (buchstäblich!) über Leichen. Mittenrein in das Schlamassel geraten der Fahrlehrer Rey und sein liebenswert geschwätziger Freund Leo. Nicht lang und sie stehen dummerweise unter Mordverdacht. Und es kommt noch schlimmer: Ausgerechnet Reys schrille Über-Mutter besetzt eines der Traumapartments, auf die Victor ein Auge geworfen hat, und gerät so in Gefahr, skrupellos aus dem Weg geräumt zu werden!

Auf die Suche nach dem „Chueca-Killer“ begibt sich eine von Phobien geplagte Kommissarin samt liebem, leicht trotteligem schwulem Sohn. BOYSTOWN ist ein Spaß für alle, die skurrilen, rabenschwarzen Humor zu schätzen wissen.

Boystown

Überraschungsfilm

Sa 5.10. 20 Uhr: Überraschungsfilm im Foyer

Im Rahmen des Foyerprogramms und zur Unterstützung der Renovierungsarbeiten im B-Movie zeigen wir einen überaus heißen Film aus dem Jahr 1987 von einem der bekanntesten spanischen Regisseure. Zum Abkühlen servieren wir natürlich wie immer unseren q-uba libre.

Eintritt auf Spendenbasis. Alle Spenden fließen in die Sanierung des B-Movies.

Falls ihr außer der Reihe spenden wollt, erfahrt ihr mehr dazu auf der Spendenseite des B-Movie.

Ausgefallen

Kein Q-Movie am 7.9.13 wg. Renovierung

Das B-Movie muss im September und Oktober umfangreich renoviert werden. Deshalb gab es am 7.9. keine Q-Movie-Bar.

Durch die unerwartet dringenden Renovierungsarbeiten ist das B-Movie dringend auf eure Spenden angeswiesen und hat hierzu ein Spendenbarometer eingerichtet – falls ihr also den einen oder anderen Euro, Franken, Dollar, Yen, etc. übrig habt…